27. November 2013
Mit simplen Online-Formularen, CV-Parsing und One-Klick-Bewerbung beim Bewerber (und Recruiter) punkten
Lesezeit: 5 Min.
HRPersonalmarketingRecruiting
Keine Frage: Die Karriere-Website ist und bleibt Herzstück des Recruitings. Daran wird auch in den nächsten Jahren kein Weg vorbei gehen. Allerdings nützt auch die schönste, informativste, zielgruppenorientierteste Website nichts, wenn der sich daran anschließende Bewerbungsprozess zum Davonlaufen ist. Welche Meinung Bewerber von Online-Bewerbungsformularen haben und wie Sie mit CV-Parsing und One-Klick-Bewerbung beim Bewerber punkten können, erfahren Sie hier.
Mangelnde Akzeptanz von Online-Bewerbungsformularen
Schauen wir uns doch einmal an, was Bewerber sich so wünschen. Egal, ob wir uns da die Ergebnisse der letzten Bewerbungspraxis oder aber von Crosspro Research anschauen, eins ist klar: Der Bewerber bevorzugt die Online-Bewerbung per E-Mail (74,4 bzw. 65 Prozent), nur wenige das Online-Formular (6,9 bzw. 9 Prozent).
Warum ist das wohl so? Ganz klar, viele Bewerbungsformulare überfordern Bewerber schlicht. Nein, viel schlimmer: Sie halten Bewerber von einer Bewerbung ab.

Einige wenden überbordenden Online-Formularen sofort den Rücken zu, andere versuchen ihr bestes und geben dann doch irgendwann genervt auf. Laut Crosspro-Umfrage empfindet ein Drittel aller Teilnehmer es als lästig, Online-Bewerbungsformulare auszufüllen, knapp 60 Prozent haben kein Problem damit. Nun ist lästig ja das eine, stellt sich die Frage, inwieweit ein Online-Bewerbungsformular von einer Bewerbung abhält. Hier sind es immerhin 20 Prozent der Teilnehmer, die auf eine Online-Bewerbung verzichten. Im Verhältnis sind das ja nur wenige, werden Sie sich jetzt vielleicht denken. Blöd nur, wenn gerade die 20 Prozent genau diejenigen welchen sind, die Sie schon die ganze Zeit so händeringend suchen.
Glücklich kann sich dann das Unternehmen schätzen, bei welchem der Bewerber sich dann per E-Mail oder meinetwegen per Post bewirbt. Ist aber die Frage, ob er das tut. Denn auch wenn viele Unternehmen das immer noch nicht wahrhaben wollen: Wir haben einen Bewerbermarkt. Der Bewerber ist am Drücker und kann sich das Unternehmen seiner Wahl aussuchen. In den meisten Branchen zumindest. Diejenigen, die eine Bewerbung per E-Mail nicht ermöglichen, handeln in meinen Augen grob fahrlässig. Entgeht ihnen doch unter Umständen genau in diesem Moment der richtige Mitarbeiter. Sie wissen schon, der den Sie die ganze Zeit verzweifelt gesucht haben. Aber wer nicht hören will, muss eben fühlen.
Was ist also die logische Konsequenz? Wenn die Damen und Herren Recruiter nun partout auf das Online-Bewerbungsverfahren per Formular setzen wollen (der Einsatz von Bewerbermanagement-Systemen an sich ist ja nur gut und richtig und effizient (abhängig von Unternehmensgröße bzw. Anzahl der rekrutierten Bewerber natürlich), keine Frage), so muss das so gestrickt sein, dass die Bewerbung zum Kinderspiel wird. Man nahezu Lust verspürt, sich zu bewerben. Quasi gar nicht mehr aufhören will. Ich kann mich noch gut an meine Erfahrungen als Bewerber erinnern. Leicht handbare Online-Formulare waren Mangelware und sind bis heute im Gedächtnis haften geblieben. Wie es am besten geht? Einfach die Kontaktdaten eingeben, Unterlagen per PDF hochladen, fertig. Nicht erst tausend Felder ausfüllen, deren Daten ohnehin schon im Lebenslauf abgelegt sind.
Es ist ja heute schon fast die Regel, dass in jedem Formular die gleichen Daten abgefragt werden – egal ob man sich als Schüler auf eine Ausbildungsstelle oder als gestandene Führungskraft bewirbt, jeder durchläuft den gleichen Online-Bewerbungs-Spießrutenlauf. Das muss aber nicht so sein.
Natürlich muss solch ein Online-Recruiting-Prozess beiden Seiten schmecken – nämlich dem Bewerber UND dem Recruiter. Da die Balance zu finden, ist manchmal gar nicht so einfach. Wie man diese Balance finden kann, zeigt einige Anbieter von E-Recruiting-Software zum einen mit der CV-Parsing-Technologie, zum anderen mit der One-Klick-Bewerbung.
Mit CV-Parsing und One-Klick-Bewerbung beim Bewerber punkten
CV-was? Obwohl die Technologie eigentlich gar nicht soo neu ist, kennen sie nur wenige. Worum geht’s also? Beim CV-Parsing erkennt die verwendete Bewerbermanagement-Software automatisch und mit hoher Sicherheit die in einem Lebenslauf oder Social-Media-Profil hinterlegten Daten (z. B. Vorname, Nachname, Geschlecht, Anrede, Geburtsdatum, Adressdaten, Foto (via Gesichtserkennung) uvm. Auch zusätzliche Daten wie z. B. vorherige Karriere-Positionen, Arbeitgeber, Hochschulabschlüsse, Fachkentnisse etc. können analysiert, extrahiert und anschließend in die korrekten Felder eingefügt werden). In der Regel werden von CV-Parsern die Dateiformate: pdf, doc, docx, txt, rtf, png, jpg, gif unterstützt. Außerdem sorgt eine OCR-Routine dafür, dass auch bei Dokumenten im Grafikformat, wie z. B. png oder jpg, Text erkannt und extrahiert werden kann (das gilt bspw. bei Scans von Arbeitszeugnissen).
Die folgende Abbildung zeigt anhand des Sixt-Jobportals ganz schön, wie es funktioniert. Der Bewerber lädt einfach die Unterlagen hoch, das System sortiert sich automatisch und rubbeldikatz die Daten in die jeweiligen Rubriken. Fertig. Natürlich können einzelne Formularfelder vom Recruiter (oder Bewerber) angepasst werden.

Auf Online-Formulare mit tausenden von Kriterien, Anklick- und Auswahlmöglichkeiten können Sie also ohne Probleme verzichten. Den Bewerber freut’s, hat er doch endlich mal ein positives Bewerbungs-„Erlebnis“ ein echtes Candy Date eben. Und natürlich profitieren Sie auch als Recruiter von solchen E-Recruiting-Systemen, denn diese bieten Ihnen eine Zeitersparnis von bis zu 90 Prozent, da keine CV-Daten mehr manuell eingegeben werden müssen. Außerdem stärken Sie durch einen nutzerfreundlichen Bewerbungsprozess im Zweifelsfall sogar Ihr Employer Branding. Gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Recruiterherz UND Bewerberherz – was wollt ihr mehr?
Ach ja, und nicht zu vergessen die One-Klick-Bewerbung. Hier kann sich der Nutzer mit einem Klick auf den Xing- oder Linkedin-Button direkt mit seinen Profildaten bewerben.

Dank CV-Parsing werden dann auch diese Daten exakt dem Bewerberprofil zugeordnet. Interessanterweise sind die Unternehmen in der Nutzung dieses Features noch etwas zurückhaltend, das dürfte sich aber in naher Zukunft ändern. Schließlich wird der Ruf nach der One-Klick-Bewerbung immer größer :-).
Trotz allem sollten Sie aber beachten, dass das eingangs Gesagte natürlich auch umgekehrt gilt: Ein noch so tolles, durchdachtes Bewerbermanagement-System nützt Ihnen gar nichts, wenn Ihre Karriere-Website Ihre Bewerber nicht auf dem schnellsten Weg dorthin bringt bzw. die Online-Bewerbung gut vor den neugierigen Blicken der Bewerber versteckt ist. Insofern gilt, wie eigentlich immer, auch hier die Devise: Auf einen Blick, mit einem Klick!
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