04. Februar 2020
Die Besucher Ihrer Karriere-Website
Lesezeit: 5 Min. Karriere-WebsitesPersonalmarketing
Ohne jede Frage ist die eigene Website der wichtigste Kanal, wenn es darum geht, auf dem einfachsten Wege Reichweite und Aufmerksamkeit als Arbeitgeber zu erzielen. Einem Großteil der Unternehmen scheint das nicht bewusst oder möglicherweise auch egal, wie sonst ließe sich erklären, dass Hinweise auf die Karriere-Website – wenn überhaupt – maximal in der Sekundär-, Footer- oder Meta-Navigation platziert werden. Damit sind diese aber nicht nur für potenzielle Mitarbeiter, die aktiv auf Jobsuche sind, unauffindbar, sondern auch für die, die durch einen Impuls auf einen (möglicherweise attraktiven) Arbeitgeber aufmerksam werden könnten. Ohnehin scheint es vielen Verantwortlichen (sei es in Unternehmen, sei es in Agenturen) nicht bewusst zu sein, dass potenzielle Bewerber nicht nur auf einem Weg auf die Karriereseite gelangen (können). Grund genug, sich das einmal im Detail anzuschauen.
Abgesehen davon, dass im Grunde jede Seite Ihrer Karriere-Website eine Startseite darstellt, ist es essenziell, potenziellen Mitarbeitern den Weg zu den Jobs respektive der Bewerbung von jeder Seite aus zu ermöglichen. Für die erfolgreiche Gestaltung einer Karriere-Website ist es daher unbedingt erforderlich zu wissen, wer Ihre Website ansteuert, woher der Nutzer kommt und warum er das macht. Hier lassen sich fünf Benutzertypen identifizieren, die ich Ihnen nachfolgend vorstelle.
Die fünf Besuchertypen Ihrer Karriere-Website
Der Besucher, der via Stellenbörse bei Ihnen landet
Da ist zunächst einmal derjenige, der ein Stellenangebot von Ihnen in einer Jobbörse entdeckt hat und per Bewerben-Button (oder Link, den Sie natürlich in Ihrer Stellenanzeige platzieren) direkt auf Ihrer Karriere-Website gelandet ist. Möglicherweise sogar direkt auf der dort ausgeschriebenen Stelle. Der hinterlässt dann seine Bewerbung und ist schnell wieder weg. Möglicherweise möchte er sich auch erst noch mal über Sie als Arbeitgeber informieren. Wer will schon die Katze im Sack kaufen. Umso wichtiger ist es also, dass Sie sich hier sowohl mit all Ihren Vorzügen als auch mit den möglicherweise nicht ganz so positiven Aspekten präsentieren.
Der Besucher, der schon mal von Ihnen gehört hat
Dann gibt es den Besucher Ihrer Karriereseite, der Ihren Namen irgendwo aufgeschnappt hat – vielleicht in einem der unsäglichen Arbeitgeber-Rankings oder aber im Gespräch mit dem freundlichen Berater vom Arbeitsamt, wer weiß das schon – und sich nun um seinen Informationshunger zu stillen gezielt auf die Suche nach Ihrer Karriere-Website macht. In der Hoffnung, dass er diese findet und Sie ihm da die notwendigen Informationen bereitstellen, die zu seiner Entscheidungsfindung beitragen, sich bei Ihnen zu bewerben.
Der Besucher, der schon mal direkten Kontakt zu Ihnen hatte
Dann gibt es den Besucher, der einen ersten Kontakt zu Ihnen hatte – bspw. auf einer Hochschulmesse – oder den Sie im Rahmen Ihrer Active-Sourcing-Bemühungen aufgegabelt haben. Natürlich wird auch dieser Kandidat sich mit Ihnen als Arbeitgeber und Ihren Werten auseinandersetzen wollen.
Diese drei Besuchertypen sind also die, die in irgendeiner Form schon von Ihnen gehört haben. Die Sie als potenziellen Arbeitgeber wahrgenommen haben. Zwei weitere Typen gibt’s, die sind besonders interessant für Sie. Das sind die, die Sie noch nicht als Arbeitgeber auf dem Schirm haben, die Sie aber mit simplen “Recruiting-Hacks” in Nullkommanix und (nahezu) kostenneutral erreichen können. Hier hilft die Überlegung (die Sie unbedingt öfter anstellen sollten), dass der “aktive Arbeitsmarkt” in vielen Bereichen nahezu leer gefegt ist und nur rund 40 Prozent aktiv auf Jobsuche sind. Nun ist es aber nicht so, dass die restlichen 60 Prozent absolut happy im Job wären und immun gegen das Werben anderer Arbeitgeber. Dabei ist nicht unbedingt das Gehalt ausschlaggebend, vielmehr sind Aspekte wie Führung, Arbeitsinhalte oder das Team, von dem man sich eine Besserung erhofft. Und genau diese 60 Prozent gilt es zu erreichen. Und das ist wirklich kein Hexenwerk.
Der Besucher, der noch gar nich t wusste, dass er bei Ihnen landen würde, Typ I: Unternehmens-Homepage
Diese Menschen, die zwar im Job stehen, nicht aktiv auf Jobsuche sind und durchaus offen für einen Jobwechsel sind, sind dann nämlich genau die, die Sie adressieren können. Die, die noch gar nicht wussten, was für ein toller Arbeitgeber Sie sind, die möglicherweise gerade etwas unzufrieden sind in Ihrem Job (das soll durchaus vorkommen, siehe oben) und dankbar für den Hinweis auf der Unternehmens-Website sind – etwa in Form eines auffällig platzierten Karriere-Buttons in der Hauptnavigation oder eines Hinweises auf der Produkt-Detailseite (frei nach dem Motto, “du findest unsere Produkte geil und hast Bock, sie zu vermarkten” – oder zu entwickeln, je nach Zielgruppe, die Sie adressieren wollen). Wie auch immer, jetzt ist er auf Sie aufmerksam geworden, auf Ihrer Karriereseite gelandet und nun sucht er nach Informationen oder Jobs. Weswegen die Stellenangebote ohne Wenn und Aber auch unmittelbar da platziert werden sollte, wo man sie direkt erreichen kann.
Der Besucher, der noch gar nicht wusste, dass er bei Ihnen landen würde, Typ II: Google
Auch dieser Besuchertyp hatte Sie bisher nicht als potenziellen Arbeitgeber auf dem Schirm (sonst hätte er sich längst bei Ihnen beworben). Der landete dank Ihrer hervorragenden Suchmaschinenoptimierungsmaßnahmen durch Zufall via Google (oder dank Google for Jobs) auf Ihrer Karriere-Website. Wahrscheinlich nicht auf der Karriere-Startseite, sondern auf einer der Unterseiten, bspw. auf der Landingpage für Softwareentwickler oder der für eine Ausbildung zum Mechatroniker, die Sie extra zu diesem Zweck erstellt haben. Umso wichtiger ist es, den Weg zu den Jobs bzw. zur Bewerbung unmittelbar von dort aus zu ermöglichen.
Sie sehen: Es gibt nicht den einen Besuchertypen Ihrer Karriere-Website. Ihre Besucher sind vielfältig und haben unterschiedliche Bedürfnisse – sowohl in der Informationsversorgung als auch in der Nutzerführung. Das sollten Sie unbedingt bei der Gestaltung Ihrer Karriere-Website berücksichtigen. Tun Sie das, so können Sie sicher sein, dass Sie Ihrer Reichweite und Ihrem Bewerbungseingang zu mehr Erfolg verhelfen.