06. Mai 2012
Bewerben leicht gemacht – online zur neuen Stelle oder: Wie Sie es definitiv schaffen, Bewerber zu verprellen
Lesezeit: 2 Min.
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Manchmal wage ich kaum meinen Augen zu trauen. Auch heute wieder. Denn gerade bin ich via Google Alerts auf die Website des Uniklinikums Ulm aufmerksam geworden. “Bewerben leicht gemacht – online zur neuen Stelle” heißt es da. Neugierig (oder sagen wir interessiert) wie ich nun mal bin, musste ich diesem Link trotz selbst verordneter Internetabstinenz nachgehen. Und stoße auf was?
Auf eine 33 Seiten (!!!) umfassende “Bedienungsanleitung”, wie man sich online im Universitätsklinikum Ulm bewirbt. Kein Scherz! Und dann schimpft sich das “Bewerben leicht gemacht”??? Da heißt es dann:
Liebe Bewerberinnen und Bewerber, mit dieser Anleitung möchten wir Ihnen eine Hilfestellung bei Ihrer Online-Bewerbung am Universitätsklinikum Ulm geben. Schritt für Schritt werden Sie damit durch den Online- Bewerbungsprozess geleitet, damit Sie Ihre persönlichen Angaben wie auch Ihre Unterlagen unkompliziert und schnell in unserem System hinterlegen können.
Liebes Uniklinikum Ulm, ich weiß ihr seid kein Einzelfall und ich möchte euch auch nicht an den Pranger stellen. Aber ihr seid leider falsch beraten worden und eben auch auf die E-Recruiting-Software von SAP hereingefallen. Aber gerade in einer Branche, die noch viel mehr mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen hat, ist SAP einfach tabu. Nachweislich handelt es sich hierbei nicht nur um eins der teuersten, sondern auch nutzerunfreundlichsten (und damit bewerberabschreckendsten) E-Recruiting-Systeme am Markt.

Bewerben leicht gemacht – online zur neuen Stelle. Wirklich? Quelle: Uniklinikum Ulm
Viel besser, als ein dreiunddreißig Seiten umfassendes Pamphlet, wie man sich denn online bewirbt, wäre es, den Online-Bewerbungsprozess wirklich unkompliziert und schnell zu gestalten. Also so, dass wirklich jeder ganz intuitiv mit nur wenigen Klicks zur passenden Stelle kommt. Also bspw. direkt auf der Karriere-Startseite einen prominenten Hinweis auf den Stellenmarkt. Und wenn ich den Link zum Stellenmarkt dann aufgerufen habe, bekomme ich wirklich die Stellen respektive eine Suchmaske angezeigt. Und wenn ich eine Suchabfrage starte, bekomme ich in Echtzeit die Ergebnisse, ob überhaupt eine Vakanz vorhanden ist, angezeigt. Und wenn ich mich bewerben möchte, geht das dann eines schlanken (!) Online-Formulars mit Upload-Funktion wirklich unkompliziert und schnell.
Meine Prognose: Dank dieses Bewerbungsprozesses werden Ihnen diverse Bewerber abspringen. Und können Sie sich das angesichts des oben erwähnten Fachkräftemangels wirklich leisten?
Wie man so etwas besser (und kostengünstiger) umsetzen kann, sieht man zum Beispiel bei ThyssenKrupp oder Fresenius.
Online bewerben leicht gemacht geht anders. Und schon gar nicht mit SAP.
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