03. Mai 2016
Per Chatbot zum Job
Lesezeit: 3 Min. RecruitingSocial Media
Das ist ja nun aktuell der ganz heiße Scheiß: Chatbots. Das Silicon Valley ist im Chatbot-Fieber. Software, die sich mit Menschen unterhalten kann und beim Buchen von Reisen hilft, das Wetter vorhersagt, Einkäufe übernimmt und vieles mehr. Dann ist es ja nur eine Frage der Zeit, bis sich das Ganze auch in Sachen Personalmarketing und Recruiting niederschlägt. Ein Chatbot für Jobs, ein “Job-Bot” für Facebook – das wär’s doch! Hat man sich bei Jobmehappy auch gedacht und gehandelt.
Was ist denn nun eigentlich ein Chatbot? Nun, viele werden das von diversen Flirt-Portalen kennen, wo anstatt des vermeintlich heißen Mädels (oder Jungs) solch ein Chatbot auf Teufel komm raus mit dem Nutzer flirtet und diesen an der Nase herumführt. Etwas pragmatischer ausgedrückt, sind Chatbots textbasierte Dialogsysteme, die aus einer Textein- und -ausgabemaske bestehen, über die Sie dann wiederum mit dem dahinterstehenden System kommunizieren können. Wie gesagt, Flirtportale sind ein Beispiel.
Aber da geht mehr. Was dann wohl auch der Grund dafür ist, dass diese Chatbots seit der letzten Facebook-Developer Konferenz F8 als das next Big Thing, nicht nur im Silicon Valley, gehandelt werden Auf der neuen Messenger-Plattform von Facebook können Bots für den Messenger entwickelt und vorgestellt werden. Die kleinen Roboter können dann mit dem Nutzer via Messenger interagieren und beispielsweise beim Einkaufen helfen, die Nachrichten des Tages interessengerecht aufbereiten oder übers Wetter informieren – alles natürlich voll automatisiert. Ein bisschen doof sind sie ja schon noch, wie das nachfolgende Beispiel zeigen mag…
Chatbot für die Jobsuche
Dennoch ein spannender Ansatz mit unglaublich viel Potenzial. Warum das Ganze also nicht für die Jobsuche nutzen? Allerdings sind es nicht indeed oder Careerbuilder, nicht Monster oder simly hired, nicht LinkedIn oder XING, nicht Glassdoor oder Stepstone, die diese Technologie pilotmäßig nutzen. Es ist ein bescheidenes Startup aus Köln, welches diese kleine Revolution im Recruiting einläutet. Jobmehappy bietet nicht nur in einer neuartigen Weise die Möglichkeit, Jobs nach Benefits zu durchsuchen. Die neue Jobbörse aus Köln präsentiert nun auch noch den weltweit ersten Messenger Bot für die Jobsuche!
Spannende Sache, die sogar funktioniert, wie ein erster Test ergibt.
Der Job Bot ist über zwei Wege zu erreichen. Entweder über den “Nachrichten senden” Button auf der Facebook Seite von Jobmehappy oder aber durch den Scan des neuen Facebook Messenger Codes. Hier kann der Nutzer dann unmittelbar mit der Chat-Kommunikation starten.
Das Suchen und Speichern funktioniert über den Messenger kinderleicht. Es werden sowohl ausformulierte Fragen als auch einfache Phrasen erkannt und beantwortet.
„Hey, ich suche einen Job als Personalreferent in Frankfurt. Geht da was?“
„Job Personalreferent Frankfurt“
Die Antwort erscheint innerhalb von wenigen Sekunden im Messenger. Wichtig ist allerdings, dass der Begriff “Job” oder “Stelle” in der Anfrage vorkommt. Auch sollte man sich schon konkret an der Stellenbezeichnung oder Tätigkeiten orientieren. Denn auch ergänzendes Beiwerk à la “Geht da was” wie im o. g. Beispiel fließt mit in die Abfrage ein. Von einem “echten Dialog” sind wir also noch weit entfernt, wie ja auch das Beispiel von Poncho oben zeigt.
Allerdings muss auch bedacht werden, dass sowohl Facebook mit der Öffnung seines Messengers für Chatbots noch ziemlich am Anfang steht als auch die einzelnen Bots selbst. Bei jobmehappy ruht man sich nicht auf den Lorbeeren aus, weltweit erster Job-Bot-Anbieter zu sein, sondern tüftelt bereits an einer Weiterentwicklung. Dabei steht die Erkennung von User-Fragen an erster Stelle (also doch echter Dialog?). Im Zweiten Schritt soll der User zudem die Möglichkeit haben, ein Nutzerprofil über den Messenger auszufüllen, so dass die Jobs noch passgenauer ausgespielt werden können.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht und wann andere Anbieter nachziehen werden!
Update Recruiting 16.05 - die Recruiting Topics im Mai 2016
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Eva Zils