10. Juni 2021

Schüler oder Ausbildung? Sinnvolle Zielgruppenansprache auf Karriereseiten
Nach welchen Begriffen würden Sie suchen, wenn Sie auf der Suche nach einer Ausbildung sind? Ausbildung? Oder Schüler? Diese Frage
weiterlesen07. April 2013
Lesezeit: 13 Min. Archiv
Cameron Diaz? Til Schweiger? Ja, und noch viele mehr! Auch Barack Obama, Günter Jauch, Will Smith, Lady Di, Angela Merkel und Mutter Teresa passen in diese Aufzählung. Sie fragen nun – und ich gebe zu: nicht ganz zu unrecht – was um Himmels willen, oder um es in der Sprache der Generation Why auszudrücken, um die es letztendlich ja bei diesem Thema geht, What the Fuck! haben diese teilweise sogar nicht mehr ganz lebendigen Charaktere denn nun mit dem Thema Ausbildung respektive mit Ausbildungsmarketing zu tun? Lassen Sie sich von mir gesagt sein: Eine ganze Menge!
Aber eins nach dem anderen. Wie so oft beim Bloggen, hat man eine Idee und will diese alsbald zu Papier respektive online bringen. Leider klappt das nicht immer so ganz. Das liegt im Wesentlichen daran, dass ein Tag im Schnitt nur 24 Stunden hat und es im Leben auch noch andere Dinge gibt, um die man sich kümmern muss. Bspw. Kundenprojekte. Oder das Eheleben. Und so kommt es nicht selten vor, dass ein Thema für einen Blogartikel entweder ganz fallen gelassen wird oder aber erst einmal brach liegt.
Wobei es sich dabei um einen oder wenige Tage, manchmal aber sogar um einige Wochen handeln kann. Manchmal aber ist das ganz hilfreich. Bekommt man nämlich von außen Impulse, die dann noch in den Artikel einfließen. So wie in diesem Falle. Ausgelöst wurde das durch zwei Artikel, die mir unter die Augen kamen.
Das eine war ein Artikel im Tagesspiegel, auf den ich durch einen Tweet aufmerksam wurde,
Mismatch: Unbesetzte Ausbildungsstellen und Bewerber ohne Ausbildungsplatz. „Erzieher werden händeringend… fb.me/1cFbmhh8U
— YOUNECT GmbH (@younect) 2. April 2013
Hier kommt man zu dem Schluss, das es durchaus Verbesserungspotenzial gibt, wenn es darum geht, Anbieter und Suchende zusammenzubringen. Herzlichen Glückwunsch! Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung! Das andere war ein Artikel in der Süddeutschen zum Thema “Wie finde ich freie Ausbildungsplätze?“. Ein Artikel zum Thema Lehrstellensuche. Klasse, habe ich mir gedacht. Endlich mal ein Artikel, der den lieben Eltern und Lehrern (die Zielgruppe selbst gehört nicht zwingend zu den Lesern dieser Zeitung) Mittel und Wege aufzeigt, wie und wo sich die lieben Kleinen über Ausbildung und Lehrstellen informieren können. Einen kurzen Abriss daraus will ich Ihnen hier geben.
Der Artikel macht damit auf, wo man sich einen Überblick über die Ausbildungsplätze in seiner Stadt oder Region verschaffen kann und was man tun sollte, bevor man sich dort bewirbt. Klingt nach einem vielversprechenden Anfang, sagen Sie? Ja, da bin ich voll bei Ihnen und erwarte sinnvolle Tipps zur Ausbildungsplatzsuche, den Hinweis auf spezielle Ausbildungsportale etwa oder meinetwegen auch auf Facebook Ausbildungsseiten (eine aktuelle Übersicht solcher Seiten gibt es hier). Oder Azubiblogs. Was finde ich stattdessen?
Ganz ehrlich regt es mich schon ein bisschen auf, wenn man in deutschen Online-Medien wie SPON, Sueddeutsche.de, Welt.de oder aber ZEIT-Online.de solche haarsträubenden und teilweise sehr oberflächlich recherchierten Artikel findet. Manchmal werden dort auch Themen aus den gängigen Personalmarketing-Blogs aufgegriffen, teilweise Inhalte sogar fast 1:1 wiedergegeben und dann nicht einmal auf die Quellen verwiesen. Traurig so etwas. Und sehr unprofessionell (und wagen Sie mal als Blogger den umgekehrten Weg. Dann ist nicht nur Holland in Not, sondern auch Polen offen). Aber nun gut. Deswegen lesen Sie ja diesen Blog. Um wirklich sinnvolle Infos zu bekommen. Das setzt mich jetzt natürlich wiederum unter Zugzwang. Also schauen wir mal, ob ich Ihre Erwartungen erfüllen kann :-).
Fangen wir also ganz am Anfang an. Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe. Hoppla, das war jetzt etwas zuuu früh. Ich meine am Anfang der oben zitierten Tipps. Klar, der Gang zum Berufsberater mag sinnvoll sein. Ob er wirklich hilfreich ist, hängt meistens davon ab, inwieweit der Kollege dort vor Ort mit der Zeit geht und wie sehr es ihm ernsthaft darum geht, Ihrem Sprössling den richtigen Ausbildungsberuf angedeihen zu lassen. Dies lässt sich leider nicht auf den ersten Blick erkennen.
Was das Thema Jobbörsen angeht, so sieht das Ganze schon etwas anders aus. Hier gibt es extra Portale, die auf den Nutzen von Azubis/Schülern abgestellt sind und wo diese sogar teilweise direkt mit den Unternehmen in Kontakt treten können bzw. deren Profile mit den Jobs der Unternehmen gematcht werden. Dies sind unter anderem
Zudem gibt es Portale, auf denen sich Schüler per Video über den zukünftigen Ausbildungsberuf informieren können. Dazu gehören bspw.
Und viele andere, auch regionale Portale. Die Übersicht ist natürlich beileibe nicht vollständig. Aber dies sind Quellen, auf denen jeder mehr Infos und die passenden Stellen findet, als bspw. bei Stepstone, Monster oder Ähnlichen.
So langsam werden Sie sich fragen, alles schön und gut und vielleicht haben Sie sogar den einen oder anderen Tipp bekommen. Aber was hat das denn nun bitte mit Cameron Diaz und Til Schweiger zu tun? Nun, ganz einfach. Während die Arbeitsagentur mit Das Bo! (Türlich, türlich, sicher Dicker; Jurymitglied bei der Unterschichtenfernsehcastingshow X-Factor), das Handwerk mit dem peinlichen Simon Gosejohann oder die Pflegebranche mit Sybille Bullatschek für sich wirbt, ist es dem Newcomer in Sachen Ausbildungsportale gelungen, namhafte Akteure wie eben die oben genannten für sich zu verpflichten. Nun, zugegeben, nicht ganz. Aber immerhin stehen sie stellvertretend für Empfehlungen bei der Berufswahl auf ausbildung.de.
ausbildung.de ist das neueste Produkt aus dem Haus employour. Das sind die mit meinpraktikum.de. Und da ich von diesem Portal sehr begeistert bin, war meine Erwartungshaltung entsprechend hoch. Und sie ist weitestgehend voll erfüllt worden. Ansonsten würde ich dem Ganzen kaum einen Blogartikel widmen :-).
Worum handelt es sich bei dem Portal? Wie man auf der Website selber lesen kann, will man in Bochum den nächsten Schritt gehen und nach dem man die “Praktikantenwelt ein bisschen einfacher und übersichtlicher gemacht hat” nun “mit ausbildung.de auch allen (angehenden) Azubis helfen, ihren Traumjob zu finden.” Und so kann man hier die unterschiedlichsten Berufe und Unternehmen kennen lernen und so einen ersten Schritt in Richtung große Karriere machen. So weit, so gut. Das bieten im Großen und Ganzen auch andere Portale. Doch was ist anders bei ausbildung.de?
Nun, da sind neben dem genialen und naheliegenden Namen (kein anderes Portal weist so offensichtlich im Namen auf den Inhalt, also “Ausbildung” hin) zum einen das unglaublich aufgeräumte, klar strukturierte und ansprechende Layout, die umfangreich und in dieser Form noch nicht da gewesene Aufbereitung der Inhalte und natürlich der Berufscheck in zwölf Schritten. Denn, seien wir doch mal ganz ehrlich, wer von den Kids da draußen weiß schon, was er werden will? Was auf einen zukommt in den einzelnen Berufen und ob der Beruf zu einem passt. Ich für meinen Teil hätte mich gefreut, wenn ich zu meiner Zeit ein vergleichbares Tool zur Verfügung gehabt hätte. Gut, zu meiner Zeit (1986) gab es nicht mal in Ansätzen das WWW. Ich bin auf meinen Job als Verkäufer damals wirklich nur durch reinen Zufall gekommen. Hätte ich den Berufscheck seinerzeit gemacht, so wäre ich wahrscheinlich alles andere geworden, nur nicht Verkäufer :-).
Aber was hat es nun mit dem Berufscheck auf sich? Der ist zunächst einmal – im Gegensatz zu vielen anderen, die auf ähnlichen Plattformen angeboten werden – anonym, erfordert keine Registrierung und ist kostenlos. Und dann ist der wirklich sehr ansprechend gestaltet und trifft von der Tonalität auch ins Mark der Zielgruppe.
Abgesehen davon wurde der Berufscheck entwickelt, um “sowohl eine wissenschaftlich fundierte Berufsempfehlung zu geben und gleichzeitig der Zielgruppe Schüler Spaß zu bereiten”. Zudem ist er innerhalb von wenigen Minuten durchzuführen. Er beinhaltet eine “wissenschaftliche Persönlichkeitstypologie, erweitert um Fragen in Bezug auf die persönlichen Vorlieben und Fähigkeiten”. Da man sich stets nur zwischen zwei Antwortmöglichkeiten entscheiden muss, wird die Handhabung sehr vereinfacht und ist wirklich idiotensicher. Insgesamt beinhaltet die Testdatenbank 448 Fragen, von denen jedoch jeweils nur die zu den bisherigen Antworten des Testteilnehmers passenden Fragen gestellt werden. Auf diese Weise bekommt der Nutzer nach wenigen Fragen seine potenziellen Traumberufe vorgeschlagen. Bei mir sah das dann so aus. Und so schließt sich dann der Kreis zu Til Schweiger :-):
Demnach bin ich selbstbewusst und stehe gerne in der Öffentlichkeit, ich setze gerne Dinge um, ohne mich lange mit dem Schreiben des Drehbuchs aufzuhalten, ich bin lieb und nett zu allen und zeige auch mal Gefühle, manchmal ein wenig übertrieben. Und manchmal werde ich spontan vom perfekten Schwiegersohn zum harten Tatortkommissar. Sagt zumindest der Berufscheck. Okay, das eine oder andere stimmt davon. Trotzdem war ich etwas überrascht über die Ergebnisse. Restaurantfachmann sollte ich werden oder Bäcker. Hm. Nun ja. Aber ich kann mir ja noch mehr Vorschläge anzeigen lassen. Und wenn ich mal in die Rolle einer Frau schlüpfe (nicht, dass man mir jetzt nachsagt, ich würde so etwas hin und wieder tun und meine heimlichen Fantasien ausleben :-D), so bekomme ich bspw. die Ergebnisse als Cameron Diaz-Typ angezeigt.
Natürlich hat man auch mitgedacht und man kann seine Ergebnisse auf dem sich gerade nicht nur durch die neue Home-App (ich kann nur dringend davon abraten, die App zu installieren!) selbst zerstörenden sozialen Netzwerk Facebook teilen. Ich bekomme zudem auch angezeigt, wie viel Prozent Übereinstimmung der Job mit meinen Vorstellungen hat. Nett gemacht, ohne Frage. Aber nett war meine Oma auch. Mal sehen, wie es dann weiter geht…
Dazu suche ich mir dann doch einen anderen Job aus, einfach aufgrund der Tatsache, weil bei den mir vorgeschlagenen Berufen keine Ausbildungsplätze vorhanden sind und ich Ihnen die weiteren Features nicht vorenthalten möchte. Was also bietet sich besser an, als der beliebteste Ausbildungsberuf ever (warum Verkäufer der beliebteste Ausbildungsberuf ist, kann ich einfach nicht nachvollziehen… ach ja, apropos beliebtester Ausbildungsberuf: Auch hier bietet das Portal umfangreiche weiterführende Infos):
Hier findet der Nutzer dann umfangreiche Infos zum Ausbildungsberuf, ein kleines Quiz zum Job und eine Gegenüberstellung, was für und was gegen den Job spricht (letzteres kennen wir von den Seufzer und den Sonnenseiten auf berufsrakete). Sehr schön gemacht, wie ich finde. Sehr gut gefällt mir der emotional ansprechende Aufmacher am Kopf der Seite mit allen wichtigen Fakten zum Einstieg: Schulabschluss, Ausbildungsdauer, Vergütung. Auch wird mir sofort die Anzahl der offenen Ausbildungsplätze angezeigt. Sehr schön übersichtlich.
Eine solche Plattform wäre nichts ohne die passenden Jobs. Und die kann ich mir über den Reiter freie Ausbildungsplätze anzeigen lassen:
Sehr schön auch das Feature “Ähnliche Berufe“, wo mir artverwandte Berufe angezeigt werden. Momentan sind da noch jede Menge “Nullen”, aber das wird sich wohl rasch ändern, ist das Portal doch erst wenige Tage am Start. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, sich unmittelbar aus dem Portal heraus zu bewerben bzw. erfolgt dann eine Weiterleitung auf die Karriere-Website oder das Bewerberportal des ausschreibenden Unternehmens.
Auch die Reiter Gehalt & Verdienst sowie Karrierepfad sind einen Blick wert. Hier erfährt der Nutzer alles Wichtige zu den Verdienstmöglichkeiten – auch im Vergleich zu anderen Berufen – sowie den Entwicklungsmöglichkeiten im jeweiligen Job.
Natürlich muss der Nutzer nicht zwingend den Weg über den Berufscheck gehen, sondern kann auch unmittelbar nach den passenden Lehrstellen suchen. Und das entweder nach Jobtitel, nach Ort oder nach Unternehmen (viele der Features kennt man schon von meinpraktikum.de). Kleiner Wermutstropfen hier: Eine Suche mit Autovervollständigen wird hier (noch?) nicht geboten. Solch ein Feature würde dem Nutzer das eine oder andere Frustrationserlebnis ersparen.
Aber abgesehen von den genannten Features ist auch die Herangehensweise an das Portal sehr interessant: Denn man hat sich im Vorfeld sehr intensiv mit der Zielgruppe auseinandergesetzt. Um zu schauen, wie die Jugend tickt, wurden bei employour jede Menge Schülerpraktikanten eingestellt (erste Frage am ersten Arbeitstag “Darf ich ein Bild aus dem Büro twittern”), man ist zu Schulen gefahren und hat mit Schülern und Lehrern gesprochen. Auch die IHK wurde mehrfach besucht. Dabei fanden Daniel Schütt und sein Team schnell heraus, dass die Schüler einen sehr kleinen Blickwinkel haben, wenn es um die Wahl des Berufes geht. “Entweder es kommt was über Eltern oder Lehrer, oder aber, und dass ist der einflussreichste Wegweiser bei der Zielgruppe: Die Kumpels. Dort orientieren sich die Leute. Wenn dann noch das Geld okay ist, dann machen sie das halt auch.”
Es war bei der Konzeption der Plattform also sehr wichtig, dass die Kids Orientierung erhalten. Durch den eingesetzten Berufstest erhalten die Schüler ihrem Typen und ihren Interessen entsprechend Berufsvorschläge, an die sie vorher nicht gedacht haben. Und da liegt das Besondere an ausbildung.de, hat mir Daniel verraten: “Wir haben über ein Jahr lang mit Bäckern, Polizisten, Mechaniker, Arzthelferinnen etc. gesprochen und ALLE Ausbildungsberufe mega realistisch beschrieben. Die Leute erfahren bei uns also, dass, wenn sie zwar für Freunde gerne Geburtstagskuchen backen, aber einfach nicht gerne früh aufstehen, nicht Bäcker werden können.”
Dem bleibt nichts hinzuzufügen. Machen Sie sich einfach ihr eigenes Bild!
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