17. Juni 2013
Mobile Recruiting via Job App: Es ist der Mehrwert, Dummkopf!
Lesezeit: 15 Min. RecruitingStellenanzeigen
Es ist fast genau ein halbes Jahr her, da nahm ich die Mobile Recruiting oder auch Job- oder auch Karriere-Apps der E-Plus-Gruppe, von TECTUM und von Median unter die Lupe. Mein Fazit damals: Das braucht kein Mensch! Da dieser Artikel ja jüngst vom HRM-Netzwerk aufgegriffen wurde und dieses Thema auch aufgrund der jüngsten Mobile-Recruiting-Studie der Hochschule RheinMain hoch aktuell ist (ganz zu schweigen von der – hüstel! – Potentialquark-Studie), ist es Zeit für ein Update.
Zunächst einmal hatte ich Bedenken, als ich eine Anfrage von HRM bekam, ob man denn im Newsletter auf meinen Artikel zu mobilen Job Apps hinweisen dürfe. Ich fühlte mich natürlich einerseits geschmeichelt, andererseits wollte ich nicht, dass man dem Leser olle Kamellen auftischt. Und so habe ich mich erst einmal vergewissert, ob denn das, was ich damals schrieb, immer noch aktuell ist. Zu meiner Erleichterung (aber auch zu meiner Überraschung zu meinem Entsetzen) war dem so. Seit Veröffentlichung meines Artikels gab es keinerlei Update. Dies wie auch die geringen Downloadzahlen der Apps (zwischen 100 + und 500 +, bei E-Plus sollen es allerdings gar mehr als 50.000 sein (??)) sprechen eine deutliche Sprache über den Sinn solcher Apps. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja einen Silberstreif am Horizont, ein Licht am Ende des Tunnels, eine App, wo ich sage: Wow, das hat die Welt gebraucht! Und so habe ich mir die im Google Play Store verfügbaren Apps angeschaut. Als da sind:
- Bayer Karriere
- Bundeswehr Karriere
- Conti Karriere
- ec4u-Jobs
- zeb/ Jobs
Also, schauen wir mal, ob man aus den Fehlern anderer gelernt hat oder dies wie so oft egal ist, frei nach dem Olympischen Motto “dabei sein ist alles” oder nach de Höhner “da simma dabei, dat is prima”. So, genug geschwafelt, starten wir durch.
Bayer Karriere
Online seit: 03.06.213; 500+ Downloads; Größe: 5,61 MB
Dass eine mobile Job App so überflüssig ist wie ein Kropf, beweist sehr schön die App von Bayer. Insbesondere deswegen, weil Bayer auch eine recht gut gemachte, sinnvoll strukturierte mobile Variante seiner Karriere-Website anbietet. Die ist zwar etwas umständlich zu erreichen, aber letztendlich macht sie die Job App absolut überflüssig. Vor allem auch deshalb, weil die App null Mehrwert bietet. Aber schauen wir sie uns einmal im Einzelnen an:
Der Startscreen erscheint für gut 5 Sekunden:
Anschließend erscheint ein Menü, über welches Sie die weiteren Funktionen anwählen können. So werden Sie bspw. über aktuelle Events informiert, können nach Jobs suchen, Jobs unter Ihren Favoriten ablegen, ein eigenes Profil für Ihre Suchpräferenzen einrichten und sich anschauen, was auf den Social-Media-Präsenzen von Bayer so los ist:
Da eine mobile Job oder auch Recruiting-App ja in allererster Linie dafür da ist, um nach Jobs zu schauen, tun wir das auch. Über den Menüpunkt “Jobs” öffnet sich ein Fenster, bei dem Sie dann nach Einstieg (Schüler, Student, Berufseinsteiger, Berufserfahrener) und nach Kategorie wählen können. In diesem Falle habe ich mich für “Berufserfahrener” und die Kategorie “alle” entschieden.
Nun gibt es zwei Optionen, einmal “Suchen”, einmal “Interne Jobs”. Während “Suchen” zu den entsprechenden Jobresultaten führt, ist der Bereich “Interne Jobs” frei nach dem Motto “du kommst hier nit rein” nur was für Bayer-Mitarbeiter. Gut, damit kann ich leben. Mal schauen, wie die Auflistung der Job-Ergebnisse so funktioniert:
Hier wird man nun von einer ewig langen Liste erschlagen, die man mühevoll durchforsten muss. Selber schuld, warum setzt man nicht vorher schon den Suchfilter, könnte man jetzt sagen. Klar, stimmt. Aber eine nachträgliche Filtermöglichkeit wäre doch auch nicht schlecht, oder (wie bspw. bei Conti, dazu unten mehr)? Jetzt mal Hand aufs Herz! Schauen wir uns aber mal die Jobanzeige im Detail an. Ich entscheide mich für den “Biologielaborant Arthropodenforschung”. Keine Ahnung, was das ist. Klingt aber interessant.
Es erscheint ein ewig langer Scrolltext – bei der Optimierung einer Website für mobile Ansicht dürfte man auch durchaus mal die Texte der Stellenanzeigen anpassen. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema. Bliebe nun noch die Frage, wie man sich bewerben kann. Nun, mobil auf jeden Fall nicht:
Online soll man sich bewerben. Klar, wiederum mal Hand aufs Herz: Wer bitteschön verschickt schon seine Bewerbungsunterlagen mobil? Sehen Sie, und deswegen ist das auch vollkommen in Ordnung, dass man das hier nicht kann. Gut wäre es, wenn sich ein potenzieller Bewerber nun aus der Stellenanzeige heraus den Job per Mail zuschicken könnte, damit er sich zuhause direkt an die Bewerbung setzen kann. Das geht zwar, ist aber gut versteckt. Ganz oben rechts am Kopf der Stellenanzeige gibt es noch einen Button. Wenn man den als solchen wahrnimmt, hat man bspw. noch die Option, die Stelle per E-Mail weiterzuleiten (man kann die ja auch an sich adressieren) oder als Favorit abzuspeichern.
Was hier auf jeden Fall fehlt, ist eine Art “Home”-Button, der es mir ermöglicht, mit einem Klick auf den Startbildschirm zurückzukehren. Das ist nämlich nur möglich, in dem Sie mehrere Male den “Back”-Button auf Ihrem mobilen Handtelefon klicken (oder auch tippen). Schauen wir uns dennoch noch einmal das Startmenü an. Hier gibt es die Möglichkeit, sich die Inhalte der drei verschiedenen Bayer Facebook-Seiten, den Bayer Youtube-Channel oder aber auch den Bayer Twitter-Channel anzuschauen. Mehrwert? Hm. Den gibt es nicht.
Während man bei der Verknüpfung der Facebook-Inhalte ein deutliches WTF auf den Lippen hat, entfährt einem bei der Einbindung der Tweets ein lautes Unfuckingfassbar. Tweets? Welche Tweets?
Fazit: Gerade vor dem Hintergrund, dass Bayer eine recht passable mobile Karriereseite hat, hätte man sich diese App schenken können und das Geld sinnvoller investieren können. Mag sein, dass die App für interne Mitarbeiter einen Mehrwert hat. Für Ottonormalbewerber auf jeden Fall nicht.
Bundeswehr Karriere
Online seit: 18.07.2011; 10.000+ Downloads; Größe: 84,41 KB
Die Bundeswehr ist in Sachen Bewerberansprache ja immer wieder für einen Skandal gut. Vielleicht kann sie das Ganze aber durch eine ausgeklügelte Job App wieder gut machen. Wer weiß :-)
Schon allein der Startbildschirm lässt nichts Gutes ahnen. Wenigstens den Spruch “Wir. Dienen. Deutschland.” hätte ich mir gewünscht. Aber gut, wir wollen nicht kleinlich sein. Auch nicht, weil es gut acht Sekunden braucht, bis erste Inhalte erscheinen. Gerade vor dem Hintergrund des enormen Fachkräfteproblems, vor dem die Truppe ja steht (obwohl sie laut Trendence unter den Top-Arbeitgebern der Top-Arbeitgeber ist, hat man mit Sicherheit ordentlich investiert und viel Hirnschmalz in die App einfließen lassen (die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt)). Was die Job App der Bundeswehr auf jeden Fall bietet, sind Informationen. Jede Menge gibt es da. Vielleicht ein bisschen zu viel? Vor allem vor dem Hintergrund der sagen wir mal suboptimalen Schriftgröße, die das Lesen doch etwas mühselig gestaltet (gut, ich bin mit meinen 45 Jahren da wahrscheinlich kein gutes Beispiel, die Augen lassen doch merklich nach. Aber! Die Bundeswehr sucht ja nicht nur Jungspunde mit Adleraugen, oder?).
Natürlich gibt es auch jede Menge Infos für die einzelnen Zielgruppen, je nach Schulabschluss themenspezifisch aufbereitet. Leider nicht von der Tonalität. Auch wenn ich mir jetzt hier wahrscheinlich keine Freunde mache: Ein Hauptschulabsolvent tickt doch etwas anders als bspw. ein Hochschulabsolvent und muss sprachlich (Ansprache,Wortwahl) anders abgeholt werden. Ich sage nur: Generation Unterschichtenfernsehen.
Eine direkte Jobsuche bietet die App im Übrigen nicht. Vielmehr müssen Sie im Kleingedruckten lesen (was ja hier im wahrsten Sinne des Wortes zutrifft), ob und wie Sie sich bewerben können. Gut, das kann ich verschmerzen. Als Trostpflaster gibt es ja immerhin noch die Seite “Media” mit vielen informativen Videos.
Theoretisch zumindest. Denn praktisch sieht das leider so aus:
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Bliebe ein
Fazit: Auch die Job App der Bundeswehr schießt am Bewerber vorbei. Gut gemeint sind die umfangreichen Informationen. Schlecht dagegen die wenig lesefreundliche Aufbereitung, die fehlenden Jobangebote und die nicht funktionierenden Videos. Also eine weitere Job App ohne jeglichen Mehrwert. Besser und sinnvoller gewesen wäre es, eine gescheite mobile Website zu erstellen. Und nicht die Job App 1:1 kopiert ins Netz zu stellen (oder umgekehrt). Denn bei dem Bild, was sich mir da bietet, fehlen mir die Worte:
Aber auch wenn der Abend schon ein wenig fortgeschritten ist – noch ist nicht aller Tage Abend. Insofern lassen wir uns überraschen, was Conti Karriere so zu bieten hat.
Conti Karriere
Online seit: 14.06.2013, 10+ Downloads; Größe: 4,06 MB
Die jüngste Job App von allen im Bunde ist die von Continental. Hat man die App installiert, so muss man erst einmal die Nutzungsbedingungen akzeptieren. Das zumindest macht die App gegenüber den anderen schon mal einzigartig :-)
Aber auch sonst hält die App die eine oder andere Überraschung bereit. Immerhin nervt sie nicht mit einem ewig langen “Standbild”, wie das bei Bayer oder Bundeswehr der Fall ist. Im Gegenteil, startet man die App, so ist der Bildschirm rubbeldikatz da. Und sieht so aus:
Was auf den ersten Blick wie eine relativ einfach zu erschließende Navigation aussieht, entpuppt sich in der Praxis als das Gegenteil. Ich zumindest hatte erwartet, dass die App reagiert, wenn ich bspw. auf “Berufserfahrene” tippe. Da dem nicht so ist, tippe ich auf “Deutschland”. Auch hier passiert nichts. Nun denn, da ich mich von jeher für Ingenieurberufe interessiert habe, tippe ich auch noch hier drauf. Jetzt muss doch langsam was passieren, denke ich mir. Pustekuchen. Hm. Was habe ich falsch gemacht? Ich gehe gedanklich noch mal alle Optionen durch und entscheide mich dann für die Lupe, die man rechts oben neben dem Schriftzug “Conti-Karriere” sieht. Und siehe da: Es tut sich was!
Intuitiv geht definitiv anders. So erschließt sich dem Nutzer bspw. nicht, dass man in den Kategorien “Land” und “Kategorie” durch “wischen” weitere Optionen angezeigt bekommt. Wie auch? In der ersten Kategorie “Karrierelevel” gibt es ja auch nur die drei gezeigten (interessante Beobachtung am Rande: bei Conti gibt es scheinbar tatsächlich nur diese drei Karrierelevel). Hier hätte man bspw. durch den Einsatz von stilisierten Pfeilen dem Nutzer eine Orientierung mit an die Hand geben können.
Gut gefällt aber, dass man in der Auswahl der gezeigten Resultate noch weiter filtern kann:
So kann man die Ergebnisse bspw. nach Ort weiter einschränken. Prima, endlich hat mal jemand mitgedacht. Bliebe noch ein Blick auf die Ansicht der Stellenanzeigen selbst. Hier offenbart sich einem natürlich die altbewährte Text- und Scrollwüste. Hübsch auch die Stellenbezeichnung “Bereichsingenieur Controls & Drives”. Vermutlich würde wohl jeder genau nach dieser Stelle googlen. Aber das ist ein anderes Thema. Interessant auch noch der Hinweis, wie man sich bewerben kann:
Eine Telefonnummer wäre nett gewesen. Wie soll ich denn nun mit Michael Janczikowski vom Human Resources Kontakt aufnehmen? Geschenkt. Auf einer weiteren Seite, die aufgrund der Bezeichnung “Kontakt” eine gewisse Erwartungshaltung provoziert, sind dann die Social Media-Präsenzen von Continental Karriere verlinkt. Ach ja, einen E-Mail Button gibt’s auch. Konkreter Ansprechpartner? Fehlanzeige.
Fazit: Auch wenn die App zumindest bei den Filtermöglichkeiten die Nase ein wenig vorne hat, so ist auch hier kein Mehrwert gegeben. Auch vor dem Hintergrund der fehlenden intuitiven Navigation. Abermals wäre eine mobile Variante der Karriere-Website der richtige Weg gewesen.
Während es sich bei den bisher rezensierten Job Apps um Apps von großen, bekannten Unternehmen handelt, so ist das beim nachfolgenden eher etwas anders. Oder kennen Sie das Unternehmen ec4u? Sehen Sie, da haben wir was gemeinsam. Nichtsdestotrotz bietet auch dieser Mittelständler eine Job App an. Das ist also keinesfalls eine Frage der Größe (das hat ja jetzt wohl auch nicht ernsthaft jemand erwartet, oder?).
ec4u Jobs
Online seit: 07.06.2013; 10+ Downloads; Größe: 3,16 MB
Und weil das so ist, gibt es auch einen “Über uns”-Text. Hier erfährt der Nutzer dann, dass es sich um ein 170 Mitarbeiter starkes Unternehmen und ein führendes Beratungsunternehmen für Customer Relationship Management handelt. Wäre das also auch geklärt. Und die App so? Immerhin die erste App, bei der man mit einem “Herzlich willkommen” begrüßt wird.
Dazu gibt es dann Unternehmensnachrichten. Bei Klick auf den Infobutton gibt es dann wie oben schon beschrieben, Infos zum Unternehmen. Und was passiert, wenn ich auf “Jobs” tippe (ich schreibe immer klicken. Dabei tippt man doch beim Smartphone. Also wenn ich klicken schreibe, meine ich tippen.)?
Hier bekommt der User verschiedene Jobkategorien angezeigt, über die er eine erste Vorselektion vornehmen kann. Über einen weiteren Klick kommt er dann zu den Jobs der jeweiligen Kategorie. Zudem bekommt er über den Menüpunkt “Ihre Chance” weitere Infos über den Einstieg ins Unternehmen (man nutzt hier sogar die Gelegenheit und verweist aufs kununu-Profil). Ein Klick auf “Contact” bringt einen dann auf folgende Bildschirmansicht:
Hier gibt’s dann – wie man es auch erwartet – Kontaktinformationen. Darüber hinaus noch Bewerbungstipps. Auf diese Seite wird man auch aus dem Stellenangebot verwiesen, wenn man auf “Apply” klickt respektive tippt.
Fazit: Gut gefällt mir, dass bereits die Startseite erste Infos bereit stellt und man Informationen über das Unternehmen und den Arbeitgeber erhält. Auch wenn die etwas detaillierter sein könnten. Nett auch der Verweis auf das kununu-Profil und der Hinweis auf eine konkrete Kontaktperson. Trotz allem darf man sich hier auch nach dem Mehrwert der App fragen.
Kommen wir zum letzten im Bunde.
zeb/ Jobs
Online seit: 12.12.2012; 500+ Downloads; Größe: 2,61 MB
Das Unternehmen zeb/ ist der breiten Öffentlichkeit nicht wirklich bekannt. Das hat sich aber dank Potentialpark etwas geändert, hier hat das Unternehmen einen passablen siebten Platz ergattert (wofür eigentlich – gerade diese Platzierung zeigt mal wieder sehr schön, was von diesem Ranking zu halten ist. Ich kann nur immer wieder appellieren, lassen Sie die Finger davon. Verwenden Sie das Geld für sinnvolle Zwecke! Vielleicht sind ja auch in Ihrem Unternehmen Mitarbeiter vom Hochwasser betroffen? Wie wäre es mit einer großzügigen Spende? Oder investieren Sie das Geld in einen guten Caterer. Der Mensch ist, was er isst. Also gönnen Sie Ihren Mitarbeitern gutes Essen. Sie werden überrascht sein, wie sich die Krankheitsquote in Ihrem Unternehmen verringert und wie die Produktivität steigen wird!). Auch ist das Unternehmen selbstverständlich Top Arbeitgeber. Aber welches ist das nicht? Nun gut, eins der Kriterien wie man bei Potentialpark wertvolle Punkte sammeln kann, ist auch eine mobile Karriere-Website oder auch eine Job App. Dann schauen wir uns die doch mal etwas näher an.
Schon beim Startbildschirm kommt die Frage auf, um was für ein Unternehmen es sich eigentlich handelt. Erste Mutmaßung: Um eine KFZ-Werkstatt. Oder um einen Anbieter von Garagen. Das zumindest suggeriert das verwendete Bild. Wenn man auf eins nicht schließen kann: dass es sich um eine Unternehmensberatung handelt. Oder was denken Sie?
Die App an sich ist von der Nutzerführung zunächst einmal recht übersichtlich gehalten. Aber was verbirgt sich hinter den einzelnen Menüpunkten? Die Top Jobs laufen auf dem Startbildschirm auch via “Ticker” über den Bildschirm. Schauen wir uns mal die Jobbörse an. Wenn das denn geht :-)
Denn irgendwie geht das nicht. Jedes Mal, wenn ich die Jobbörse vom Startbildschirm aufrufen will, passiert genau das. Der Bildschirm wird schwarz und nichts geht mehr. Hier ist Frustration beim Bewerber vorprogrammiert! Interessanterweise funktioniert das Ganze aber, ruft man die Anwendung aus der Navigation im Footer auf. Da dann sogar tadellos. Es gibt eine Freitextsuche, man kann nach Einstiegslevel, nach Standort und nach Aufgabengebiet filtern. Und das Ganze sogar als Suchagent abspeichern. Na also, geht doch! Schade nur, dass die Navigation verschwindet, wenn man ein Stellenangebot aufgerufen hat. Dann bleibt einem nur der “Zurück”-Button, um auf die Startseite zurückzukommen. Aber immerhin bekommt man in der Stellenanzeige einen konkreten Ansprechpartner angezeigt. Das ist doch auch was!
Über die Jobmap bekommt man neben dem eigenen Standort auch Jobs auf einer Google Map angezeigt und kann den Suchradius auch individuell verstellen. Interessant auch, dass ein mobile Bewerbung möglich ist. Aber hätten Sie wirklich Lust, sich übers Smartphone zu bewerben?
Zumal…
Man soll sich direkt mit dem Smartphone bewerben. Würde ich ja machen. Aber WTF ist der Bewerben-Button? Und wie soll ich mir den Link bequem per Mail zuschicken lassen, wenn da keine entsprechende Funktion ist?? (Aber immerhin glaube ich jetzt zu wissen, was das Garagenbild soll: Man bekommt nämlich als Benefit einen Tiefgaragenplatz bei zeb/. Wow. Das nenne ich Benefit. Da können andere Unternehmensberatungen aber einpacken. Aber so was von!)
Upps, da habe ich zeb/ jetzt wohl Unrecht getan. Sorry. Natürlich kann man sich direkt bewerben. Ist doch alles da.
Mann, Knabenreich. Jaja, aber intuitiv geht definitiv anders… Um zu dieser Ansicht zu kommen, müssen Sie nämlich den Menü-Button an Ihrem Smachtfon tippen. Und dann, ja dann, dann können Sie sich auch “smart” bewerben (ich glaube, genau das gleiche Problem hatten wir seinerzeit bei E-Plus. Was kein Wunder ist, handelt es sich um den gleichen App-Entwickler):
Fazit: Auch hier mangelt es an intuitiver Bedienung. Einiges ist gut gedacht, aber schlecht gemacht. Dass sich die jedes Mal aufhängt, wenn man die Jobsuche vom Startbildschirm her startet, ist ein absolutes Unding. Zwar bietet zeb/ als einzige App eine unmittelbare Bewerbungsmöglichkeit via Formular. Aber mal ganz ehrlich: wer ist bereit, die zu nutzen?
Es ist der Mehrwert, Dummkopf!
Bleibt mir nur noch, ein abschließendes Gesamtfazit zu ziehen. Mobile Job Apps sind und bleiben überflüssig. Sie mögen vielleicht noch aus Neugierde herunter geladen und aus genau dem gleichen Grund ein, zwei mal genutzt werden. Doch so lange solche Apps keinen Mehrwert bieten (ich bin immer noch am grübeln, welcher das sein könnte. Denn mal ganz ehrlich. Versetzen Sie sich mal in die Lage eines Bewerbers (das sollten Sie ohnehin öfter tun!!!). Nehmen wir einfach mal an, der gute ist BWL-Student und will sich bei einem der tausendfach vorhandenen Top-Arbeitgeber bewerben. Und lädt sich dann die App von Bayer, Continental, Telekom, zeb/ und was weiß ich runter? Wohl kaum.) und nicht zufriedenstellend funktionieren, ist das Ganze heraus geschmissenes Geld. Dieses sollten Sie besser in eine mobile Variante Ihrer Karriere-Website investieren. Oder in die Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter. Oder in gescheites Kantinenessen. Oder, oder, oder. Denn was wir auch nicht vergessen dürfen: Solche Apps funktionieren nur auf Android- oder Apple-Smartphones. Was aber ist bspw. mit Nutzern von Blackberrys oder Windows-Phones? Was mit Symbian? Die schauen in die Röhre. Und das wird immer wieder vergessen. Ein Grund, warum sich bspw. Accenture für eine mobil optimierte Karriere-Website und gegen eine App entschieden hat. Eine weise Entscheidung, wie ich meine.
Weitere Apps, nicht in diesem Check, gibt’s von Telekom und Ferchau.
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Tagesbriefing vom 18. Juni: Zu wenig Aktien in LV-Depots, Mindestrente kostet Steuergeld, Mobile Recruiting hinkt - Das Tagesbriefing für die Versicherungswirtschaft
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