03. März 2020

Das Toleranz-Paradoxon: Wie Jobbörsen mit Stellenanzeigen der AfD umgehen
“Cheffe, ich sehe gerade…”, so schrieb mir vor wenigen Tagen einer meiner langjährigen Leser, und schickte einen Link mit, der
weiterlesen02. November 2015
Lesezeit: 5 Min. Archiv
Nicht schon wieder ein Rückblick auf eine HR-Veranstaltung, werden Sie vielleicht sagen und nicht weiter lesen. Das ist nun wirklich Ihre Entscheidung. Ich bin aber der Meinung, dass sich die HR-Welt gar nicht genug untereinander vernetzen und austauschen kann (weswegen ich ja auch die HR-NIGHT, personalmarketing2null & friends und den personalblogger ins Leben gerufen habe). Und wenn es sich dann um ein Format handelt, von dem ich wirklich überzeugt und auch der Meinung bin, dass sich ein Besuch unbedingt lohnt, nehme ich mir die Freiheit, darüber zu berichten. Und Sie sollten sich die Freiheit nehmen, das XING Barcamp zu besuchen. Lohnt sich nämlich.
Wenn Sie gewisse Vorbehalte gegenüber XING haben, so kann ich das verstehen. Wenn Sie nun auch noch Vorbehalte gegenüber einer Netzwerk-Veranstaltung von XING haben, so kann ich das ebenfalls verstehen. Denn mir erging es ähnlich. XING hatte zum wiederholten Male zum Barcamp aufgerufen und da das Ganze diesmal in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wiesbaden, nämlich in Frankfurt und dazu noch in Bahnhofsnähe, stattfand, nutzte ich die Gelegenheit, um a) meine Vorurteile entweder bestätigt zu sehen, oder b) mich komplett überraschen zu lassen. Um es schon mal vorweg zu nehmen: Ich wurde positiv überrascht.
Zu nächst einmal hatte ich nämlich eine reine Verkaufsveranstaltung erwartet (ich war da zugegebenermaßen ein wenig negativ beeinflusst von einer Session beim HR Barcamp in Wien). Wahrscheinlich wären da jede Menge XINGler, die sich auf die Anwesenden stürzen und Ihnen Recruiting-Lösungen verkaufen würden, so meine Denke. Oder aber die im Rahmen der Sessions ihre Produkte verkaufen würden. Doch weder das eine noch das andere passierte.
Barcamp – das steht für 5 Stunden voller freien Ideen, Reden und Gedanken. Ein Tag mit einer ganz eigenen Dramaturgie, äußerst spannend und sehr persönlich. Diskussionen und Learnings auf Augenhöhe zu den Themen, die Sie wirklich interessieren. […] Seien Sie dabei, wenn das Wohnzimmer zum Session-Raum wird. Erweitern Sie Ihren Horizont bequem von der Couch aus. Führen Sie angeregte Gespräche in der Ideenküche. Und wagen Sie den Blick über den Tellerrand.
Sie müssen nichts mitbringen, außer Neugier, Offenheit, Spontaneität und, ganz wichtig: Ihre eigenen Ideen & Anregungen, denn Sie können jedes Barcamp mitgestalten. Erleben Sie so einen unkonventionellen und inspirierenden Wissensaustausch rund um modernes und innovatives Recruiting.
So steht es auf der Event-Website. Und tatsächlich wurde hier nicht nur versprochen, sondern auch gehalten, was versprochen wurde. Somit waren also schon mal gute Voraussetzungen für den Rest geschaffen.
Ganz wesentlich natürlich: Die Teilnehmer selbst. Bis auf zwei Ausnahmen waren wirklich nur Leute da, die ansonsten eben (noch) nicht in der HR-Suppe mitschwimmen. Welche Wohltat (also nichts gegen die HR-Suppe, im Gegenteil!), auf diese Weise war es möglich komplett neue Kontakte zu knüpfen und sein Netzwerk zu erweitern. Und darum geht es ja bei einer solchen Veranstaltung: Raus aus den Silos, rein ins Netzwerk nämlich!
Ein Barcamp ist eine Unkonferenz. Ganz so unkonferenzig ging es in Frankfurt aber nicht zu, was natürlich dem Zeitrahmen geschuldet war. Und so gab es bereits eine breite Anzahl an Themenvorschlägen, über die das Publikum dann letztendlich noch abstimmte.
Sessionplanung #xingbarcamp15 pic.twitter.com/OxhtTiuw7n
— Henner Knabenreich (@pm2null) 23. Oktober 2015
Anders als beim Original, dem HR Barcamp, wurden die Sessions von XING-Mitarbeitern moderiert bzw. co-moderiert. Denn eigentlich sollte sich für jede Session ein “Pate” aus dem Publikum finden, der diese dann moderiert. Bei dreien hat das geklappt (dreimal dürfen Sie raten, wer da unter anderem zwangsverpflichtet wurde), ansonsten zeigten sich doch noch leichte Berührungsängste der Teilnehmer (die aber im Laufe des Tages nach und nach schwanden).
#xingbarcamp15 The rules pic.twitter.com/jbGpPXa9LV
— Sebastian Sellinat (@Nakamichi1) 23. Oktober 2015
#pinterest als Onboarding-Tool bei @baloise_jobs @marcusfischer #xingbarcamp15
— Henner Knabenreich (@pm2null) 23. Oktober 2015
Ist passives Recruiting wirklich tot oder sind fb, Instagram und Persicope die neue FAZ und süddeutsche? Gedanken vom #xingbarcamp15 /lj
— hkp/// group (@hkpCorp) 23. Oktober 2015
Was ist wirklich wichtig im Recruiting um einen guten Eindruck zu hinterlassen? Speed und Authentizität gehen über alles! #xingbarcamp15 /lj
— hkp/// group (@hkpCorp) 23. Oktober 2015
Roboter Recruiting ist wohl doch noch Zukunftsmusik. So zumindest die Meinung auf dem #xingbarcamp15 /lj pic.twitter.com/1H1K68Caib
— hkp/// group (@hkpCorp) 23. Oktober 2015
Spannend für mich war die Tatsache, dass im Grunde genommen noch keiner der Teilnehmer bereits bei einem HR Barcamp dabei war. Das erklärte vielleicht auch ein wenig die teilweise vorhandene Zurückhaltung beim Gestalten der Sessions. So kam bei einigen Sessions relativ wenig Input (oder von immer den gleichen) und auch ein Begriff wie “Candidate Experience”, der der HR-Fachwelt teilweise schon zu den Ohren raus quillt, musste den Anwesenden erst einmal erklärt werden. Dass es dazu mehrere Anläufe brauchte, führte mir wieder einmal deutlich vor Augen, dass wir HR-Blogger und der Rest der HR-Suppe, der sich mit und um uns tummelt, nur die Spitze des Eisbergs oder eben nur einen Mikrokosmos dessen abbilden, was da draußen in der Personaler-Welt abgeht.
Dennoch oder gerade deswegen, war die Resonanz auf das XING Barcamp durchweg positiv. Alle Teilnehmer, mit denen ich gesprochen habe, waren vom Format und der Möglichkeit, sich in ungezwungenem Rahmen mit Kolleginnen und Kollegen vom Fach auszutauschen, begeistert.
Besonders gut gefallen hat mir auch das Ambiente. Man hatte wirklich das Gefühl, in einem Wohnzimmer gelandet zu sein. Und so passt auch das Motto “My Home is your Barcamp” wie die berühmte Faust aufs Auge. Bei jedem der Barcamps kommt übrigens das gleiche Interieur zum Einsatz. Ein nicht ganz unerheblicher Aufwand, hierfür dann immer die passende Location zu finden. Im Falle der Bernhard Knaus Fine Art Galerie in Frankfurt ist das in jedem Fall voll und ganz gelungen.
Dem XING Barcamp gilt auf jeden Fall meine klare Empfehlung. Auch wenn es natürlich nicht den Charakter des HR Barcamps erreichen kann, stellt es eine hervorragende Möglichkeit dar, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und in den Sessions über den Tellerrand hinaus zu spinnen. Und das braucht die HR-Szene. Unbedingt.
03. März 2020
“Cheffe, ich sehe gerade…”, so schrieb mir vor wenigen Tagen einer meiner langjährigen Leser, und schickte einen Link mit, der
weiterlesen26. Oktober 2017
Sie ist wohl die online-extrovertierteste HR-Verantwortliche im gesamten DACH-Raum, wenn nicht sogar der Welt. Die Rede ist von Eva Planötscher-Stroh.
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New Work 2016 ist was für Spinner. Noch. Ein optimistischer Ausblick › comspace-Blog