17. August 2023
Musk revolutioniert das Karriereseiten-Design und setzt auf Minimalistic Employer Branding
Lesezeit: 3 Min. Employer BrandingKarriere-Websites
Elon Musk ist einfach ein grandioser Typ. Er weiß einfach, wie’s geht: Ob Elektroautos, die zum großflächigen Lithiumabbau und zu Umweltzerstörung und Umweltverschmutzung führen, ob das Ausbeuten des ohnehin knappen Grundwassers in Grünheide und die massenhafte Anwerbung polnischer Facharbeiter für seine Giga-Factory (die ihm allerdings ob der prekären Arbeitsbedingungen den Finger zeigen), ob das gekonnte Entlassen von Mitarbeitern im großen und hässlichen Stil und das Fahren einer einstmals großartigen Social-Media-Plattform gegen die Wand oder der Schwanzvergleich mit Jeff Bezos, wer schneller den Mars besiedeln wird: Er kann’s. Nun zeigt er uns, wie richtig gutes Karriereseiten-Design geht und ruft ganz nebenbei noch den Trend des “Minimalistic Employer Branding” aus.
Die Zukunft der Karriere-Website ist schnörkellos, ohne großes Trara und Blabla
Nämlich schnörkellos, ohne großes Trara und Blabla, ohne Gamification, ohne Schnickschnack. Passend zum Rebranding von Twitter, das analog zu Raider nicht mehr Twitter, sondern Twix X heißt, wurde auch die Karriereseite von Twitter einer Radikalkur unterzogen. Und das Ganze nach und nach, in kleinen Schritten. Man könnte auch von einer Metamorphose sprechen. Die folgenden Screenshots zeigen die Entwicklung:
Eine 0815-Karriereseite, wie viele andere auch: So sah die Seite “Twitter Careers” vor der Ära Musk aus.
Die Ära Musk beginnt und hinterlässt ihre Spuren: Ergänzend zu “Come for the purpose. Stay for the people.” werden potenzielle Mitarbeiter nun durch die launige Ergänzung “Leave for the psychopathic Boss.” vor dem etwas harschen Umgang mit Menschen gewarnt. So bewerben sich nur die ganz hartgesottenen Elon-Musk-Verehrer.
“Come for the purpose.
Stay for the people.
Leave for the psychopathic Boss”.
Schluss mit überbordendem Design und unnötiger Funktionalität und Storytelling im Employer Branding. Es wird Zeit für eine neue Ära: Die Twitter-Karrierewebsite ab Februar 2023, ein wesentlicher Schritt in der Metamorphose.
Elon Musk holt zum großen Schlag aus: Aus Raider wurde Twix, aus Twitter wurde X – Screenshot der neuen Careers-Site von X im neuen minimalistischem Design.
Musk definiert “Minimalistic Employer Branding” als neuen Standard
Klar, so etwas kann sich nur ein Unternehmen wie Twitter äh Twix äh X erlauben. Jeder weiß, wie gut es sich dort arbeiten lässt, jeder weiß, dass man, wenn man dort einen Job gefunden hat, ihn auch schnell wieder verliert, insofern bleiben potenziellen Mitarbeitern unnötige Litaneien, was für ein toller Arbeitgeber X und was für ein noch tollerer Unternehmenslenker Chefpsychopath und Chefpopulist Elon Musk doch ist, erspart. Ebenso wie Bilder und Videos, die Einblicke in eine Arbeitswelt geben, die es so schon morgen nicht mehr geben wird. Und so kreiert Elon Musk nicht nur einen neuen Standard für Karriereseiten, er erfindet noch dazu „Minimalistic Employer Branding“. Er ist und bleibt eben ein Genie.
Minimalismus braucht keine Jobliste und keine Stellenprofile
Das zeigt sich auch in der Jobliste, die – ebenfalls in konsequentem Minimalismus – gar nicht erst vorhanden ist. Denn Elon Musk weiß eben, dass es nicht auf die Erfahrung und die Ausbildung ankommt, sondern auf Talent, Stärke und Kompetenz. So streicht X die klassischen Stellenanzeigen und steckt potenzielle Bewerber eben in Rollen, die auf ihre Stärken zugeschnitten sind. Das klassische Stellenprofil hat in der Ära Musk längst ausgedient.
Für mich zeigt sich einmal mehr, was für ein Genie dieser Elon Musk doch ist, der mit diesem minimalistischen Webdesign nicht nur einen neuen Trend setzt, der die UX-Welt in Aufruhr versetzen und die Bewerberwelt begeistern wird, sondern ganz nebenbei auch das Employer Branding neu erfindet. Well done, Mr. Musk!
Rocko