22. Oktober 2015
HR Barcamp Wien rockt
Lesezeit: 5 Min. HR
#wgidd! Hinter diesem Kürzel verbirgt sich der Ausspruch “Wie geil ist das denn?”. Eigentlich müsste man das jetzt leicht adaptieren auf #wgwdd. Denn das erste HR Barcamp in Wien ist schon lange Geschichte. Aber die Premiere war wirklich gelungen. Und da ein Tag nun mal keine 28 Stunden hat, gibt’s meine persönlichen Eindrücke eines der besten HR-Events der letzten Monate hier nun mit leichter Verzögerung in der Nachlese.
Verkündet wurde die Neuigkeit bereits während des letzten HR Barcamps in Berlin im Frühjahr. HR Barcamp goes Vienna! Ein konsequenter Schritt, nachdem im März bereits in Zürich das erste Schweizer HR Barcamp über die Bühne ging. Ich war wirklich sehr gespannt, war für mich Zürich doch bereits ein echtes Highlight. Würde es dem Team rund um Jubin Honarfar gelingen, die Wiener bzw. alpenrepublikanische HR-Szene zu mobilisieren? Würden in den Sessions andere Themen gespielt werden, als zuletzt in Berlin? Würden neue Impulse gesetzt werden? Und würde es gelingen, dass endlich einmal dafür gesorgt wäre, während eines Barcamps dauerhaft mit Kaffee, Soft- und sonstigen Getränken versorgt zu werden? Um es kurz zu machen: Ja, es gelang. Und wie! Es gab nicht nur Kaffee bis zum Abwinken, auch vernahm man in Wien (zumindest bei den Sessiontiteln) kein einziges Mal den Begriff Candidate Experience!
#hrbc15 kein einziges Mal heute Candidate Experience gehört. Welche Wohltat!
— Henner Knabenreich (@pm2null) 1. Oktober 2015
Wien kann HR Barcamp
Tatsächlich war es dem whatchado-Team nicht nur gelungen, eine besondere Event-Location ausfindig zu machen (das futuristische T-Center), nein auch der Teilnehmer-Mix konnte sich sehen lassen. Besonders angenehm empfand ich die vielen neuen Gesichter, die das HR-Event bereicherten. Sicher, auch Deutschlands HR-Suppe und die “üblichen Verdächtigen” waren vertreten. Aber Österreichs Personalisten bildeten die Mehrheit. Gut so!
Beobachtet und kommentiert wurde das Event natürlich auch in Deutschland. Nämlich über Twitter. Interessante Begleiterscheinung bei bisher sämtlichen HR-Barcamps: Die HR-Gemeinde auf Twitter wächst. Nicht wenige melden sich während des Events an, um ihren Senf dazu zu geben. Das Schöne daran: Die Community wächst und vernetzt sich untereinander. 36 Sessions kamen gleich bei der Premiere zustande, drei davon kamen von Judith Oldekop, Bernd Konschak und mir. Und so hielten wir unsere launige Session zum Einsatz von Blogs fürs Employer – und Personal Branding.
36 Sessions beim HR BarCamp in Wien werden jetzt ausgewertet? Wieviele Stunden haben 2 Tage? #hrbc15 pic.twitter.com/KYNLLKF6ka — Martin Herget (@martinherget) 1. Oktober 2015
Wie das so ist, laufen auf einem solchen Barcamp viele Sessions parallel. Da bleibt einem dann die Qual die Wahl. Allerdings sei der Hinweis erlaubt, dass man eine Session durchaus wechseln kann, wenn sie einem nicht die notwendigen Impulse verspricht, die man sich erhofft hatte. Ich persönlich hatte mich neben meiner Session für folgende Sessions entschieden:
Tag 1
Future of Recruiting 4.0: Big Data & Matching
Fazit: Ohne Mensch geht gar nix. Ohnehin wird Big Data total überbewertet. Meine Meinung. Oder anders ausgedrückt:
Beim Recruiting geht’s auch ums Bauchgefühl, das sollte trotz aller technologischer Hilfsmittel nicht vergessen werden. #hrbc15
— Christoph Skrobol (@cskrobol) 2. Oktober 2015
Die HR-Sauna: Was bringt euch ins schwitzen, was kühlt euch wieder ab?
Eigentlich war das nicht eine Session, sondern vielmehr viele kleine, wo es, wenn man so will bzw. Jannis und Christoph es deklariert hatten, um kollegiale Fall-Beratung ging. Oder anders gesagt: Von der HR-Sauna in die HR-Selbsthilfegruppe.
#hrbc15 von der #hrsauna in die selbsthilfegruppe — Henner Knabenreich (@pm2null) 1. Oktober 2015
Mein Thema war der von Ralf Tometschek initiierte Workshop “Flüchtlinge recruiten und kulturell integrieren”. In diesem Zusammenhang sei auf meinen Blogartikel zur Flüchtlings-Jobbörse Workeer und die Fachtagung „Migration – Unternehmen – Engagement“ am 7./8.11.2015 im Rathaus Rüsselsheim hingewiesen. Ich werde da sein und (sofern mir das berichtenswert erscheint und interessante Impulse vermittelt werden) berichten.
Zum Abschluss des ersten Tages gab es dann noch einen ganz besonderen Höhepunkt: Ein Perser zeigt den HR-Barcampern sein Wien. Sollte es mal bei whatchado nicht mehr so gut laufen (was ich derzeit nicht sehe), hat Jubin auf jeden Fall eine steile Karriere als Fremdenführer in Aussicht…
Die wohl legendärste Sightseeing Tour Wiens. Wer gibt uns recht? ;-) Danke an @heineken_AT! #hrbc15 pic.twitter.com/tebtwFg03G
— WHATCHADO (@whatchado) 1. Oktober 2015
Tag 2
2. Tag HR BarCamp Wien! Und welche Sessions warten dieses mal auf uns? #hrbc15 @JannisTsalikis @CAthanas @j_u_b_i_n pic.twitter.com/jgh80ZpqlN — WHATCHADO (@whatchado) 2. Oktober 2015
Active Recruiting: dürfen, sollen, müssen wir aktiv Talente ansprechen?
Diese Session habe ich relativ schnell verlassen, weil mir eine Powerpoint-Präsentation und die (zumindest anfangs) Verkaufsveranstaltung fehl am Platze erschienen.
Die Bedeutung von Social Media/Mitarbeiterbewertungen für die Personalbeschaffung
Eins meiner Lieblingsthemen, die ich hier im Blog schon mehrfach beleuchtet habe: Die Bedeutung und der Einsatz von Arbeitgeberbewertungen im Personalmarketing (der nach wie vor eher stiefmütterlich erfolgt). Hier wurde kontrovers über (Hotel-)Bewertungen im Allgemeinen und Arbeitgeberbewertungen im Speziellen diskutiert.
Simplicity im Recruiting: Was wäre, wenn der Bewerber selbst entscheidet, ob er ein Vorstellungsgespräch erhält?
Mein (thematisch) absolutes Highlight: Eva Planötscher-Stroh, die bei dem Wiener Großbäcker Ströck das Recruiting verantwortet, über die Abschaffung der Bewerbung und Einführung eines Karriere-Centers für ihre Bewerber.
“Brot verkaufen ist keine Rocket Science. Warum sollten wir dafür ein gewaltiges Online Recruiting bauen!” sagt @str_eva #hrbc15
— Christoph Athanas (@CAthanas) 2. Oktober 2015
Oder anders gesagt:
Das Bewerbungsformular ist den digitalen Tod gestorben. “Kommen Sie einfach vorbei!” #hrbc15
— Herwig Kummer (@hkummer) 2. Oktober 2015
Ein Beispiel, das Schule machen kann und hier demnächst noch genauer beleuchtet wird.
Auch bei diesem HR Barcamp wurden wieder nette Begriffe geprägt (wer erinnert sich nicht an den Siegeszug von Frechmut?), Highlights waren auf jeden Fall der “Behörden-Onepager“, den Ralf Tometschek mit seinen Identitätern dem Personalamt der Stadt Wien versprochen hat und der für jeden Deppen verständlich macht, was bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt zu beachten ist und der Begriff “online-extrovertiert”, den ich prägte, als es um die Frage ging, was einen guten Blogger eigentlich ausmacht.
Ich glaub ich bin auch online-extrovertiert. Ich liebe dieses Wort #hrbc15 https://t.co/2aQyMetzKx
— Eva Planoetscher-Str (@str_eva) 1. Oktober 2015
Weitere Nachberichte zum HR Barcamp Wien:
HR Barcamp – Gelungene Premiere in Wien
HR Barcamp Wien: Weniger ChiChi im Personalmanagement
Österreichische HR BarCamper können Bauchtanz und schaffen Session Pitch Rekord!
Das war das erste HR Barcamp Österreichs
Und hier noch mal das HR Barcamp Wien in 1’43:
Ja, und wer diesmal nicht dabei sein konnte:
Ein Versprechen von @watchado: Das HR Barcamp gibt es die nächsten 100 Jahre. Ich zähl mit … #hrbc15
— Herwig Kummer (@hkummer) 2. Oktober 2015
Trendevent: HR BarCamp wird fünf! | Human Resource-Blog
Rückblick Recruiting 2015 - zu guter letzt