Ihre Bewerbung als Arbeitgeber: Der erste Eindruck zählt

Lesezeit: 13 Min. Karriere-WebsitesPersonalmarketingRecruitingStellenanzeigen

Vor einigen Wochen hatte ich das Vergnügen im Rahmen der TalentPro in München (siehe auch Video unten) eine Neuauflage meiner Bewerbungstipps für Arbeitgeber einem staunenden Livepublikum vorzustellen. Da zum einen viele Besucher nicht meinem launigen Vortrag lauschen konnten und draußen bleiben mussten (sie konnten auch draußen nicht meinen Ausführungen lauschen, denn der Ton kam über Kopfhörer – nur die von Lippen ablesen können, kamen allenfalls in den Genuss) und mich zum anderen diverse Anfragen erreichten, ob ich denn den Vortrag nicht zur Verfügung stellen könnte, habe ich mich dazu entschlossen, das Ganze noch mal in einen leicht verdaulichen Blogartikel zu gießen.

Die Rollen haben sich geändert: Es sind die Arbeitgeber, die sich bewerben müssen

Bewerbungstipps für Arbeitgeber

Bewerbungsratgeber für Bewerber (also diejenigen, die Unternehmen ihre Skills und Persönlichkeit sowie ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen), gibt es in Hülle und Fülle. Immer noch verdienen sich eine Vielzahl an Bewerbungsratgeberschreibern damit eine goldene Nase, wobei ja vieles von dem, was in diesen Ratgebern steht, einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Einfach deswegen, weil sich die Bewerbergenerationen weiterentwickelt haben, aber natürlich vor allem, weil sich der Arbeitsmarkt komplett gewandelt hat. Nicht mehr der, der seine Arbeitskraft dem Unternehmen zur Verfügung stellt, ist der “Bewerber”. Vielmehr ist das Unternehmen, welches seine Arbeitsplätze zur Verfügung stellt, qua demografischer Entwicklung, sinkendem Erwerbspersonenpotenzial und steigender Fachkräftenachfrage in Zugzwang (das indes haben immer noch Tausende von Unternehmen nicht registriert, diese ruhen sich stattdessen auf dem sogenannten “Fachkräftemangel” aus, der primär in den Köpfen dieser Menschen vorherrscht).

Abgesehen davon, dass viele der potenziellen Mitarbeiter eben schon deswegen keine Bewerber sind, weil sie bspw. via Active Sourcing angeworben werden. Schließlich sind nur 40 Prozent der Arbeitsmarktteilnehmer auf Jobsuche. Die anderen 60 Prozent sind zwar im Job, sind aber – und das ist das Gute an der Sache – durchaus offen für Veränderung, weil sie in irgendeinem Bullshit-Job gefangen sind. Nicht nur deswegen kehrt sich der Begriff des Bewerbers nun also um. Es ist nun der Arbeitgeber, der alles dafür tun muss, um bei seinen potenziellen Mitarbeitern zu punkten. Um die Lücke zwischen einer Vielzahl überflüssiger (und sich in Inhalten immer wiederholenden) Bewerbungsratgebern und den wahren Marktbedürfnissen zu schließen, habe ich bereits 2015 die ersten Bewerbungstipps für Arbeitgeber veröffentlicht. Aufgrund aktueller Entwicklungen gibt’s hier nun aber eine Neuauflage. Hier sind Sie also, die Bewerbungstipps für Arbeitgeber 2019. Wer diese befolgt, hat mit Sicherheit den ein oder anderen Stein mehr im Brett der heiß begehrten “Ware” potenzielle Mitarbeiter – und mehr Bewerbungen im Kasten. Enjoy!

Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Darstellung als Arbeitgeber – überzeugen Sie inhaltlich!

Ihre nicht endende Aufgabe ist es zu (er- und) begründen, warum sich ein potenzieller Mitarbeiter ausgerechnet für Sie als Arbeitgeber entscheiden sollte. Bedenken Sie stets, dass sich eine Vielzahl von Unternehmen um ein und dieselbe Zielgruppe bemüht. Also nicht kleckern, sondern klotzen. Aber immer schön bei der Wahrheit und authentisch bleiben. Und nicht erst mit den ganzen Goodies rauskommen, wenn es bereits zu spät ist: im Vorstellungsgespräch. Sondern da, wo Ihre potenziellen Mitarbeiter primär nach Informationen suchen: auf Ihrer Karriere-Website!

Ihre Karriere-Website ist Ihre Visitenkarte als Arbeitgeber und vermittelt potenziellen Mitarbeitern einen ersten und oft prägenden Eindruck

Deswegen ist es Ihre Aufgabe, Bewerbungsunterlagen so zu gestalten, die über Sie

  • als Arbeitgeber,
  • die gesuchten Zielgruppen,
  • Ihre Benefits und Alleinstellungsmerkmale,
  • aber auch über Ihre Unternehmenskultur,
  • Ihre Werte,
  • Ihre Mitarbeiter
  • und Ihren Unternehmensstandort informieren.

Das wiederum heißt für Sie, …

  • … Dass Ihre Karriere-Website mit einem (!!!) Klick unmittelbar aus der Hauptnavigation Ihrer Homepage erreichbar ist!
  • … Dass Sie eine Karriere-Website mit Wow!-Effekt bereitstellen, auf denen der potenzielle Mitarbeiter sämtliche Informationsbedürfnisse befriedigen kann und sich unmittelbar abgeholt fühlt. Denn: Bietet Ihre Karriere-Website keinerlei Anlass, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen oder ist der Eindruck negativ, so ist ein potenzieller Mitarbeiter schnell weg – und kehrt nie wieder!
  • … Dass Sie dafür sorgen, dass Ihre Stellenangebote von jeder Seite Ihrer Karriere-Website erreichbar sind. Unmittelbar erreichbar!
  • … Dass Sie dafür sorgen, dass Ihre Karriere-Website und Ihre Stellenangebote per Google auffindbar sind! Dank Google for Jobs ist das einfacher, als nie zuvor und Sie erlangen eine größere Reichweite Ihrer Stellenangebote, als das mit allen SEO-Maßnahmen zusammengenommen der Fall sein kann.
  • Dass für Besucher Ihrer Karriere-Website unmittelbar erkennbar ist, an wen sich die Seite richtet. Und nein, Berufserfahrene und Berufseinsteiger, Professionals Führungskräfte sind keine Zielgruppe – Software-Entwickler, Vertriebler, Pharmakanten oder Pflegefachkräfte schon! Noch mal: Der erste Eindruck zählt! Bietet Ihre Karriere-Website keinerlei Anlass, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen, so ist ein potenzieller Mitarbeiter für immer verbrannt!

Sorgen Sie für vollständige Informationen auf Ihrer Karriere-Website und bieten Sie potenziellen Mitarbeitern einen echten Mehrwert

Klar, dass die Informationen auf Ihrer Karriere-Website vollständig sind und potenziellen Mitarbeitern den Mehrwert bieten, die es für eine Entscheidung für oder wider den Arbeitgeber zu finden benötigt! Denn, ob Sie es nun glauben oder nicht: Sie wollen nicht möglichst viele oder irgendwelche Bewerbungen. Sie wollen die passenden! Ersparen Sie sich und potenziellen Bewerbern unnötige Arbeit, in dem Sie ohne Wenn und Aber die Fakten auf den Tisch legen. Beschönigen Sie nichts, “werben” Sie auch mit Ihren Schwächen! Sie wissen doch, Lügen haben kurze Beine und im Zeitalter von Social Media führen die schneller, als Sie Blaubeerkuchen sagen können, auf kununu & Co.! Ehrlich währt am Längsten. Alles andere kommt Sie teuer zu stehen!

Vermeiden Sie Rechtschreibfehler!

Man sollte es ja kaum für möglich halten, aber tatsächlich sind Rechtschreibfehler der Hauptgrund, warum Bewerbern abgesagt wird. Abgesehen davon, dass jeder mal einen Fehler macht und die Rechtschreibstärke nichts, aber auch rein gar nichts über die Eignung eines Bewerbers aussagt (es sei denn, Sie suchen einen Lektor für die Duden-Redaktion od. Ä.), sollte, wer im Glashaus sitzt, nicht mit Steinen werfen. Oder, anders gesagt: Fassen Sie sich erst einmal an Ihre eigene Nase, prüfen Sie die Inhalte Ihrer Stellenanzeigen, Ihrer Karriere-Website oder auch Ihrer Bewerbungsformulare auf Rechtschreibfehler. Ich bin mir sicher, es wird Ihnen die ein oder andere Schuppe aus den Haaren fallen!

Stock-Fotos sind tabu!

Es sei nur am Rande erwähnt, dass ein authentischer Arbeitgeber-Auftritt nur mit echten Mitarbeitern möglich ist. Da gibt es kein wenn, kein aber, alles andere ist nur dummes Gelaber! Heißt für Sie: Stock-Fotos sind tabu. Zumal diese streng genommen den Tatbestand der irreführenden Werbung erfüllen. Seien Sie froh, dass das noch kein Bewerber gemerkt und sich erfolgreich durch die Republik geklagt hat! Oder wie fänden Sie es, wenn Ihnen auf verschiedenen Karriere-Websites oder Stellenanzeigen ein und derselbe “Mitarbeiter” entgegen lächelt? Sehen Sie – deswegen gilt auch hier der Bibelvers: Was du nicht willst, dass dir man tu, das füg auch keinem anderen zu! Logisch, dass auch Models tabu sind. Es hilft nix: Ein authentischer, ein glaubwürdiger, ein ehrlicher Arbeitgeberauftritt geht nur mit echten Mitarbeitern.

Gestalten Sie Ihre Stellenanzeige so, dass unmittelbar erkennbar ist, an welche Zielgruppe sich die Offerte richtet, wer Sie als Arbeitgeber sind und was Sie als selbiger zu bieten haben

Wenn ich mir so die Stellenanzeigen dieser Republik anschaue, so geht wohl kein Weg an einem ausführlichen Artikel zu diesem Thema vorbei (oder Sie schauen einfach mal in mein Buch Karriere-Websites mit Wow!-Effekt – da finden Sie auch ein sehr ausführliches Kapitel zum Thema). In einem guten Bewerbungsratgeber für Arbeitgeber darf dieser Punkt natürlich nicht unter den Tisch fallen. Zwar versuchen Google mit seiner Jobsuche “Google for Jobs” und StepStone mit seinem Liquid Design gerade die HR-Abteilungen dieser Republik ein wenig zu erziehen, aber ein erster Blick auf die Resultate zeigt: da ist noch viel Luft nach oben. Abgesehen davon, ist ein festes Muster, in das man nun versucht die Unternehmen zu pressen, nicht der Weisheit letzter Schluss.

Der Stellentitel und die begeisternde Ansprache, die potenzielle Mitarbeiter ins Herz trifft, sind entscheidend für den Erfolg Ihrer Stellenanzeige!

Es dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass der Stellentitel entscheidend ist für die Auffindbarkeit einer Stellenanzeige. Und es sollte sich mittlerweile auch herumgesprochen haben, dass ohne diese Auffindbarkeit eine Bewerbung nicht möglich ist. Ergo sollten Sie alles dafür tun, einen eindeutigen Stellentitel zu verwenden, der die Aufgabe bzw. die Rolle klar beschreibt. Nur Mitarbeiter, Sachbearbeiter oder Referent ist also etwas dünn. Ninjas, Gurus, Superhelden und ähnlich kreative Ergüsse sind ebenfalls tabu. Verlassen Sie sich bitte nicht auf Googles Cloud Talent Solution. Das “Machine Learning Herzstück” von Googles Jobsuche kann zwar so einiges, aber kommt doch irgendwann an seine Grenzen. Ich glaube nicht, dass Googles findige Algorithmen jemals dahinter kommen, dass es sich beim Wildlife Control Operator eigentlich um einen Jäger handelt und beim Referent Reservierung Spezial AVB/K um einen Aktuar. Also gehen Sie in sich und gestalten Sie Stellentitel, die verstanden werden und die es ermöglichen, Ihre Stellenanzeigen auch aufzufinden.

Vergessen Sie nun nicht die richtige Ansprache. Was liest ein Bewerber in der Regel zuerst? Die ersten Zeilen einer Stellenanzeige. Oder das, was Jobbörsen in der Such-Vorschau aus der Stellenanzeige aggregieren. Langweilen Sie einen potenziellen Bewerber also nicht damit, dass Ihr Unternehmen das größte, schönste und weltweit erfolgreichste ist und den Längsten hat, sondern adressieren Sie die Bedürfnisse des potenziellen Kandidaten und ködern Sie diesen mit spannenden Inhalten der neuen Stelle direkt im Einstiegstext. Und nun geht’s los mit den eigentlichen Inhalten. Fassen Sie zunächst die Kernaufgaben zusammen, stellen Sie das Team vor, ggf. die Technologien, mit denen der neue Kollege arbeiten wird.

  • Benennen Sie maximal fünf Schwerpunktaufgaben. Idealerweise mittels Bulletpoints, diese lassen sich besser erfasen. Bulletpoints bedeutet aber nicht, dass Sie nun Substantive auflisten. Kein Mensch hat je behauptet, dass man in einer Aufzählungsliste nicht auch mit ganzen Sätzen arbeiten kann. Und warum fünf? Ganz einfach: Weil ab 5 Punkten die Aufmerksamkeitsspanne des Lesers stark nachlässt. Googlen Sie mal nach der Millerschen Zahl oder dem Millerschen Gesetz. Oder schauen Sie in mein neues Buch Karriere-Websites mit Wow!-Effekt. Da habe ich Ihnen das auch beschrieben.
  • Verzichten Sie auf Substantivierungen! Ist klar, oder? Im Schnitt finden Sie in einer Stellenanzeige 10 bis 12 -ungs. Also Optimierung, Planung, Steuerung, Unterstützung, Betreuung, Erstellung, Sie wissen schon. Jedes -ung ist ein -ung zu viel.
  • WERBEN Sie stattdessen mit Verben! Eine aktive Sprache, die mit Verben wirbt, wirkt gleich viel lebendiger. Abgesehen davon beschreiben Aufgaben etwas, dass man tut. Und das haben wir schon in der Grundschule gelernt, so etwas nennt sich “Tu-Wörter”. Und das wiederum sind Verben.
  • Sprechen Sie Ihre Bewerber direkt an (Sie/Du). Zu einer aktiven Ansprache gehört die direkte Ansprache. Ob Du oder Sie – das hängt ganz von Ihrer Kultur ab.
  • Logisch, dass Sie nur die Anforderungen benennen, die wirklich erforderlich sind und Sie beschreiben, in welchem Kontext die Anforderung zur Aufgabe steht. Jegliche Floskel sollten Sie also aus Ihrer Stellenanzeige verbannen!
  • Der Vollständigkeit halber (s. o.) sei noch erwähnt, dass Sie nicht nur Ihre Stärken, sondern auch Ihre Schwächen benennen und einem potenziellen Mitarbeiter vermitteln, warum er sich ausgerechnet bei Ihnen bewerben soll.

Fragen Sie nicht nach der Gehaltsvorstellung – kommunizieren Sie klipp und klar, was ein Kandidat bei Ihnen verdienen wird!

Es gibt verschiedene Gründe, warum Sie so verfahren sollten. Der eine ist die Transparenz und die Wertschätzung, die Sie damit gegenüber potenziellen Mitarbeitern signalisieren. Als Gegenleistung erhalten Sie dafür mehr Bewerbungen. Abgesehen zeigen Sie damit Fairness und gestalten einen Dialog auf Augenhöhe, der Ihnen einen weiteren, nicht zu vernachlässigenden Vorteil bringt: Es werden sich nur die bewerben, die in Ihr Gehaltsgefüge passen. Unpassende Bewerbungen müssen Sie nun nicht mehr sichten, potenzielle Mitarbeiter ersparen sich eine Bewerbung, weil Sie ohnehin nicht in deren Gehaltsliga spielen. Zwei Fliegen mit einer Klappe – was wollen Sie mehr?

Vermitteln Sie potenziellen Bewerbern, dass sie herzlich willkommen sind!

Es gibt immer noch Unternehmen, die glauben, Sie könnten es sich erlauben, erst mal ein paar Wochen zu warten, bis sie auf eine Bewerbung reagieren. Das sind in der Regel die, die dann über den “Fachkräftemangel” lamentieren. Schnelligkeit, Transparenz und Ehrlichkeit sind in Zeiten enger Arbeitsmärkte die Essenzen erfolgreicher Mitarbeitergewinnung (und -bindung). Während Sie darauf warten, dass noch weitere Bewerbungen eintrudeln, hat Ihr potenzieller Mitarbeiter längst bei drei anderen Unternehmen unterschrieben. Heißt für Sie, sobald eine Bewerbung eintrudelt, den Hörer in die Hand zu nehmen und den Kandidaten näher kennenzulernen.

Logisch auch, dass Sie Ihrem Mitarbeiter von morgen den direkten Kontakt ermöglichen. Das ist auf vielfältige Weise möglich: Telefon, XING-/Linkedin-Profil, WhatsApp. Unvermeidlich sind ein direkter Ansprechpartner mit vollem Vor- und Zunamen. Sie haben Angst davor, dass Ihr Telefon nicht aufhören wird zu klingeln? Nun, erstens wird das erfahrungsgemäß nicht passieren. Aber wie wäre es, wenn Sie einen Kontakt via Callback-Button ermöglichen? So können Sie Ihren potenziellen Mitarbeiter dann kontaktieren, wann es ihm am besten passt. Einen Chatbot sollten Sie nur einsetzen, wenn der wirklich funktioniert. Aktuell ist das jedoch nicht der Fall. Setzen Sie stattdessen lieber auf Live-Chats, die Sie mit wenigen Klicks selbst in jede Karriere-Website implementieren können. Sorgen Sie aber dafür, dass in den Sprechzeiten auch jemand da ist, der die Fragen beantworten kann und alternativ eine Nachricht geschickt werden kann.

Merke: Es ist nicht die Stellenbörse, die über den Erfolg oder Misserfolg einer eintreffenden Bewerbung entscheidet – es ist Ihre Stellenanzeige!

Bleibt noch der Bewerbungsprozess. Erfahrungsgemäß lauern hier die größten Gefahren. Welche das sind, das hatte ich ausführlich in meinem Artikel zu Bewerbungsformularen beschrieben. Da Sie alles, wirklich alles, was Sie zu diesem Thema in meinem neuen Buch Karriere-Websites mit Wow!-Effekt finden, hier nur eine kurze Zusammenfassung.

Nutzen Sie bei der Online-Bewerbung jede Möglichkeit sich mit gut durchdachten Bewerbungsprozessen von der Masse Ihrer Mitbewerber abzuheben!

  • Ersparen Sie Ihren Bewerbern lange Online-Formularwüsten und machen Sie die Bewerbung so einfach wie eine Amazon-Bestellung!
  • Verzichten Sie aufs Anschreiben!
  • Jedes Formularfeld zu viel bedeutet einen Bewerber weniger!
  • Vermeiden Sie Anmeldemasken und umständliche Registrierungsprozesse!
  • Ermöglichen Sie eine Bewerbung per Smartphone!
  • Kommunizieren Sie, welches Format die Bewerbung haben sollte und welche Dateigröße der Anhang haben darf.
  • Verwehren Sie Ihren potenziellen Mitarbeitern keinesfalls die Bewerbung per Post!
  • Nennen Sie sowohl auf Ihrer Karriere-Website als auch in Ihren Stellenanzeigen Ihre aktuelle Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse, damit man Sie problemlos kontaktieren kann und weiß, wohin man seine Bewerbung adressieren muss.
  • Weisen Sie auf mögliche Social-Media-Profile wie bspw. XING oder LinkedIn hin. Sorgen Sie dafür, dass diese Profile entsprechend gepflegt sind! Ein aktuelles, Ihrer Position entsprechendes Bild gehört dazu. Ebenso wie Informationen, wer Sie sind und was Sie auf XING und Co treiben.

Ihre Bewerbung als Arbeitgeber: Der erste Eindruck zählt

Wie ich schon oben schrieb, sind Schnelligkeit, Freundlichkeit und Wertschätzung das A & O (nicht nur) in Zeiten enger Bewerbermärkte! Achten Sie eher auf die Persönlichkeit eines potenziellen Mitarbeiters, als (ausschließlich) auf die fachlichen Kompetenzen und ob der Kandidat zu Ihnen ins Team und den Unternehmenswerten passt. Merke: „Skills are replaceable. Personality & Culture not.“

Grundsätzlich gilt: Verlangen Sie von Ihrem potenziellen Mitarbeiter nicht Dinge, die Sie selber nicht zu leisten imstande sind. Insofern, als letzter Tipp:

Versetzen Sie sich einmal in die Rolle Ihres potenziellen Mitarbeiters und spielen Sie die gesamte Candidate Journey durch – vom ersten Kontaktpunkt bis hin zum Eingang der Eingangsbestätigung! Vergessen Sie nie: Es ist der erste persönliche Eindruck, der zählt und es gibt oft keine zweite Chance. Das gilt nicht nur für Ihre Karriere-Website, das gilt für Stellenanzeigen ebenso wie den Bewerbungsprozess und das Vorstellungsgespräch. Fühlt sich ein potenzieller Mitarbeiter nicht wertgeschätzt, kommt er nie wieder. Und trägt die schlechten Erfahrungen per Mundpropaganda gerne weiter!

So, und nun sind Sie am Zug. Viel Erfolg!

Kommentare (1)

Christian B. Rahe - Gute Arbeit.

Super Artikel, ich habe ihn lachenden und weinenden Auges gelesen. Denn tatsächlich empfehle ich meinen Klienten - Bewerbern im klassischen Sinn - ziemlich genau das Gleiche, was Sie nun Arbeitgebern sagen. Und für keine Seite scheint die Anwendung des gesunden Menschenverstandes ein grundsätzliches und auch adäquates Tool zu sein. Zur Ansprache mit Sie oder Du: Bewerber tun sich schwer, das Du aus der Stellenausschreibung in die eigene Bewerbung zu übernehmen. Schließlich bedeute das, den Personaler unbekannterweise mit einem Du anzusprechen. Ich empfehle meinen Klienten, die Ansprache mit Ihr und Euch zu gestalten. Was aber, wenn ein Arbeitgeber mit der "hippen" Ansprache nicht unbedingt selbst von Bewerbern geduzt werden möchte? Was würden Sie Bewerbern empfehlen? Herzliche Grüße Christian B. Rahe
Über den Autor
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Moin! Ich bin Henner Knabenreich. Seit 2010 schreibe ich hier über Personalmarketing, Recruiting und Employer Branding. Stets mit einem Augenzwinkern oder den Finger in die Wunde legend. Auf die Recruiting- und Bewerberwelt nehme ich auch als Autor, als Personalmarketing-Coach, als Initiator von Events wie der HR-NIGHT oder als Speaker maßgeblich Einfluss auf die HR-Welt. Sie möchten mich für einen erfrischenden Vortrag buchen, haben Interesse an einem Karriere-Website-Coaching, suchen einen Partner oder Berater für die Umsetzung Ihrer Karriere-Website oder wollen mit bewerberzentrierten Stellenanzeigen punkten? Ob per E-Mail, XING oder LinkedIn - sprechen Sie mich an, ich freue mich auf Sie!
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