Employer Branding mit feelgood@work: Mit Benefits beim Bewerber punkten

Lesezeit: 5 Min. Archiv

Vor einigen Tagen schrieb ich etwas über ein Portal, auf dem Arbeitgeber ihre Mitarbeiter und Bewerber bewerten können – wenn Sie so wollen also die Antwort auf kununu. Natürlich handelte es sich bei fimboyangu um eine Fiktion, genauer sogar um einen Aprilscherz (auch wenn das nicht überall verstanden und als “Biggest Social Media Bullshit” aufgefasst wurde). Im Übrigen sehr spannend, was sich andere Bloggerkollegen am 1. April alles einfallen ließen. Man kann sagen, den ein oder anderen animierte das Datum zu kreativen Höchstleistungen. Aber zurück zu kununu. Bzw. zurück zu einer möglichen Antwort. Oder sagen wir besser: Zu einer möglichen Alternative.

Wie der ein oder andere vielleicht weiß, ging das Arbeitgeberbewertungsportal kununu im Sommer 2007 an den Start. Die Idee dazu kam einem der Poreda-Brüder, als er auf der Suche nach einem Job war und keinerlei direkte Informationen von Mitarbeitern seines künftigen Arbeitsplatzes fand. Das sollte sich ändern. Eine gute Idee. Damals wie heute. Ein Feature der damaligen Plattform war auch die bewusste Suchmöglichkeit nach Benefits des Arbeitgebers. Auch heute ist das noch möglich, dennoch stehen natürlich die Arbeitgeberbewertungen im Fokus. Man kann schon sagen, dass kununu insbesondere wegen letzterem damals wie heute nicht gerade zu den Lieblingskindern der Personaler gehört. Aber wäre es nicht toll, wenn es eine Plattform gäbe, auf der Bewerber wertvolle Informationen zum Arbeitgeber, seiner Kultur und den von ihm gebotenen Benefits finden würden? Ohne dass sich ein Arbeitgeber gleich an den Pranger gestellt fühlen muss (wobei die Anmerkung erlaubt sei, dass kununu interessante Potenziale fürs Employer Branding bietet. Auch wenn der ein oder andere das nicht wahr haben will ;-))?

Kein Problem. Gibt es. feelgood@work heißt ein neues Employer Branding-Portal. Und während bei kununu der Fokus klar auf den Arbeitgeberbewertungen liegt, stehen bei feelgood@work primär der „Blick hinter die Kulissen“ und die Präsentation der Arbeitgeber-Benefits, also der „Leckerli“ für den Mitarbeiter, im Mittelpunkt (Bewertungen des Arbeitgebers finden sich dort nicht).

Endlich ein Arbeitsplatz zum Wohlfühlen

feelgood@work ist mehr als eine Jobbörse. Denn gemäß dem Motto „Endlich ein Arbeitsplatz zum Wohlfühlen – finde die Unternehmenskultur, die zu dir passt“ kann der Nutzer auf dem neuen Employer-Branding-Portal nicht nur nach passenden Stellenangeboten suchen – er kann vor allem nach den Unternehmen suchen, die seiner Meinung nach am besten zu ihm passen. Anspruch von feelgood@work ist es, Bewerbern den Arbeitsplatz zu zeigen, „der genau das bietet, was wichtig ist.“ Demnach sind „Kollegen, Werte und Atmosphäre entscheidend, ob man sich bei der Arbeit wohlfühlt.“ Oder eben auch nicht :-) Und die “Benefits” machen die Vorteile der Unternehmen greif- und suchbar.

Wäre es nicht schön, wenn man bereits während der Jobsuche erkennen kann, wie der Arbeitsplatz aussieht, auf dem man am Ende landet und ein Gefühl dafür bekommt, ob man mit den Mitarbeitern gut oder sogar sehr gut zusammenarbeiten kann (denn eins ist klar (auch wenn ich nicht immer den Eindruck habe, dass dem wirklich so ist): Es geht nicht um möglichst viele, sondern um die passenden Bewerber. Und passend beschränkt sich nicht auf die Fähigkeiten. Entscheidend ist viel mehr, dass ein Mitarbeiter ins Team, ins Unternehmen passt. Aber wem erzähle ich das ;-))? Genau diesen Ansatz verfolgt feelgood@work. Die Plattform macht “kleine Unternehmen sichtbar und große Unternehmen greifbar.”

So kann das Portal direkt auf der Startseite nach passenden Stellenangeboten oder Unternehmen durchforstet werden. Der Benutzer bekommt zudem eine erste Auswahl von Unternehmen sowie von Jobs angezeigt. Eine Sucheingabe führt den Nutzer auf eine Detailseite, auf der er zum einen erste Suchergebnisse angezeigt bekommt, darüber hinaus aber auch weitere Suchoptionen zur Auswahl stehen. Besonders gut gefällt mir die gezielte Suche nach Benefits, die die Unternehmen ihren Mitarbeitern bieten. Hier bekommt man dann nicht nur die passenden Unternehmen angezeigt, es werden auch die weiteren Benefits, die das jeweilige Unternehmen bietet, dargestellt.

feelgood at work - Finde das zu Dir passende Unternehmen

Stellenanzeigen und Jobbörsen mögen ja ohne Zweifel helfen, offene Stellen zu finden. Aber vermitteln diese einen Eindruck, ob Unternehmen und Bewerber zusammenpassen? Werden dort die Kultur, die Benefits vermittelt? Bekommt man ein Gespür für die Unternehmen (vielleicht in der Form, dass Mitarbeiter als Ressourcen verstanden gesehen werden, ja)? Ein Blick auf die meisten Stellenanzeigen zeigt ganz klar: Nope. In dieser Form schafft dies im Übrigen auch keine wie auch immer geartete Employer-Branding-Anzeige. Diese Lücke soll nun geschlossen und Bewerbern ein Einblick in die Unternehmen vermittelt werden. Und daher kann man sich nicht nur online seine zukünftigen Kollegen und Räumlichkeiten anschauen, es werden auch die Benefits „greif- und durchsuchbar“ gemacht.

Suche nach Benefits und Kategorien - feelgood@work

feelgood@work sorgt für Transparenz

Auf den Unternehmensprofilen findet der potenzielle Bewerber zudem nicht nur Infos über das Unternehmen, sondern jede Menge Bilder, die Eindrücke übers Unternehmen vermitteln, Stellenangebote und Informationen über den Standort. Und zwar nicht nur über die Lage, sondern auch über Restaurants und Shopping-Möglichkeiten im Umkreis des Unternehmens. Schöne Idee, schließlich ist auch die Infrastruktur nicht unwichtig, wenn es darum geht, sich für den passenden Arbeitgeber zu entscheiden.

Unternehmensdetailsite - feelgood@work

Wie oben beschrieben, findet der Bewerber auch Infos über die im Unternehmen gebotenen Benefits. Bei dem ein oder anderen sind das im Übrigen gar nicht so wenige…

feelgood@work: Benefits im Unternehmen am Beispiel der Ministry GmbH

Soviel Transparenz auf Arbeitgeberplattformen gab es bis dato noch nicht. Bewerberherz, was willst du mehr? Endlich eine Plattform, auf denen Arbeitgeber sich in voller Pracht präsentieren und mit ihren Benefits beim Bewerber punkten können.

Und wie heißt es so schön auf der Website von feelgood@work?

“Wir glauben, dass eine normale Stellenanzeige ein eher “trockener” Weg ist, als Arbeitgeber auf sich aufmerksam zu machen.

Wir glauben, dass eine hohe Greifbarkeit der Unternehmenskultur und der Benefits ein echtes Interesse bei Kandidaten wecken.

Wir glauben, dass die Distanz zwischen Arbeitgeber und Kandidaten verkleinert werden muss, um passendere Bewerbungen zu erhalten.

Dieses Verständnis setzen wir um: Bei feelgood@work inszenieren wir ergebnisorientiert Ihre Geschichte als Arbeitgeber.”

Ich glaube, dass feelgood@work eine rund herum sinnvolle Ergänzung und Bereicherung in Sachen Employer Branding ist. Ich glaube, dass die Plattform gerade auch für kleinere und mittelständische Unternehmen oder aber Startups eine schöne Möglichkeit ist, sich als Arbeitgeber zu präsentieren. Ich glaube, dass dieser Ansatz in die richtige Richtung geht und freue mich auf die weitere Entwicklung!

Kommentare (4)

Guenther A. Mohr

Den Ansatz des "empathischen Matching" finde ich gut,gelingt es doch hoffentlich damit, einen gegenseitigen Grad des Verständnisses und Respekts zwischen Bewerber und Unternehmen herzustellen. Wenn beide Parteien auf gleicher Augenhöhe agieren, besteht wenig Grund anzunehmen, dass ,man sich in kurzer Zeit wieder trennen muss. Wir verfolgen diesen Ansatz mit wissenschaftlichem Hintergrund und sind überzeugt, dass feelggod@work Erfolg haben wird. Es gilt als erwiesen, dass ca. 80% der Entscheidung für das Unternehmen/ den Kandidaten auf der Ebene der Empathie erfolgt. Good Luck > Feel Good. Liebe Gruesse Guenther

Jo Diercks

Hi Henner, da gibt es scheinbar einen entstehenden Markt. Ich habe heute GOODplace im Blog... http://blog.recrutainment.de/2014/04/22/goodplace-to-work-woran-macht-man-das-denn-fest/ LG Jo

Personalmarketing Wochenrückblick KW 16

[…] Anders als bei @we_are_RWE wird bei feeldgood@work wieder der Arbeitgeber beim Aufbau einer starken Arbeitgebermarke aktiv. Es handelt sich dabei um eine Plattform, auf der Unternehmen Stellenanzeigen veröffentlichen und sich selbst als Arbeitgeber darstellen können. Dabei ist es Ziel des Portals, dass jeder Arbeitssuchende „Endlich einen Arbeitsplatz zum Wohlfühlen und die Unternehmenskultur, die zu ihm passt“ findet. Um das zu vereinfachen, können Bewerber gezielt nach Benefits wie flexiblen Arbeitszeiten oder flachen Hierarchien suchen, die für sie besonders relevant sind. Weiterlesen […]

Leandra

Hallo Henner Danke für den spannenden Hinweis und den Artikel! Leider gibt es das in der Schweiz noch nicht... Oder es wäre mir nichts bekannt. Ich finde das Konzept jedoch sehr spannend und der Grundsatz, das vor allem der Culture Fit entscheidend ist, gefällt mir ausgesprochen gut! Fachliches kann man ja bekanntlich lernen! Einen schönen Tag. Liebe Grüsse Leandra
Über den Autor
Ähnliche Artikel
Google for Jobs: Hat der Turbo fürs Recruiting nicht gezündet?

Google for Jobs: Hat der Turbo fürs Recruiting nicht gezündet?

Erinnern Sie sich noch? Als Google for Jobs seinerzeit startete, war Googles Jobsuchmaschine als Disruptor des Jobbörsen-Universums gehandelt worden, zumindest

weiterlesen
Toxische Führung und ihre Auswirkungen auf Recruiting und Employer Branding

Toxische Führung und ihre Auswirkungen auf Recruiting und Employer Branding

Toxische Führung, also fehlerhaftes, das Unternehmensklima vergiftende Führungsverhalten, hat massive Auswirkungen auf das Zufriedenheitsklima in Unternehmen und damit in der

weiterlesen