Die Zeit ist reif für… mehr Austausch unter Personalern!

Lesezeit: 5 Min. Archiv

Vor einigen Tagen gab es hier in Wiesbaden bereits zum achten Mal ein großartiges Event. Access all Areas – Designtage Wiesbaden heißt das Ganze. Dabei öffnen Kreativagenturen und solche, die gerne welche wären oder sich als solche bezeichnen, ihre Türen für Besucher. Potenzielle Kunden, Wettbewerber oder ganz einfach nur Interessierte bekommen einen Einblick hinter die Kulissen. Ein tolles Veranstaltungsformat, welches über drei Tage geht, von Veranstaltungen in der IHK begleitet wird und einen würdigen Ausklang in einem heiter beschwingten Tanzabend findet. Netzwerken wird dabei ganz groß geschrieben. Warum ich Ihnen das erzähle?

Aus zwei Gründen. Wobei der erste den zweiten impliziert. Die diesjährigen Designtage standen nämlich unter dem Motto “Die Zeit ist reif,”. Klar hat Nena recht, wenn Sie von ein “bisschen Zärtlichkeit” singt. Ohne Frage. Ohne die geht es nicht.

Aber die Zeit ist auch reif für mehr Netzwerken, mehr Austausch, mehr Wissenstransfer. Und die Zeit ist reif für Veränderung. Weg vom Personaler als Verwalter, hin zum (frechmutigen) Personaler als Gestalter (auch wenn es den wohl eigentlich gar nicht geben kann). Einige wenige haben das begriffen und zeigen das nach außen. Ganz weit vorne Menschen wie “Mr. Frechmut” Jörg Buckmann oder aber Neue-Recruiting-Ideen-Probierer Robindro Ullah. Andere ziehen nach, so beispielsweise HR-Barcamp- und Runkelrüben-Miterfinder Jannis Tsalikis, Henrik Zaborowski, “Blind-HR-Battler” Stefan Scheller, Talent-o-Mat Bernd Konschak oder – schon länger dabei – “Employer Brander & Politiker” Marcus Reif, der in seinem jüngsten Blogartikel sogar vom Scheitern des HR-Managements schreibt. Auch wenn die Anzahl der “echten” HR-Blogger (also von denen, die an der Unternehmens-, nicht an der Beraterfront stehen) langsam mehr wird, letztendlich ist das nur eine Handvoll. Und es müssen mehr werden, ohne Frage.

Denn die konsequente Verweigerung von Wissensaustausch, von dringend erforderlicher Vernetzung mit Gleichgesinnten führt in eine Sackgasse. Und zwar in die Ihres Unternehmens, Ihres Arbeitgebers. Eine beharrliche “Wissen ist macht”-Haltung führt Sie als Arbeitgeber ins Abseits. Gerade in Zeiten des von den Medien und Politikern gerne postulierten Fachkräftemangels ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen. Wissen ist Macht, ja. Aber nur dann, wenn Sie es miteinander teilen. So werden Synergien geschaffen, die Sie und Ihr Unternehmen weiterbringen.

Jüngst las ich im Human Resources Manager davon, wie wichtig Netzwerken doch sei. Unter der schmissigen Überschrift “Netzwerken statt Mappen wälzen” heißt es

“Das Recruiting in deutschen Unternehmen unterliegt derzeit einem starken Wandel. Der wachsende Druck, potenzielle Mitarbeiter für die eigene Firma zu begeistern, erfordert von Personalern neue Qualitäten. HR-Manager müssen viel mehr als bislang netzwerken, auf Kandidaten zugehen, Kollegen einspannen.”

Vielmehr als bislang netzwerken, genau das trifft den Nagel auf den Kopf! Genau dieser Gedanke war eine der Intentionen für den personalblogger, dem Blog von Personalern für Personaler. Die Idee war, Personalverantwortlichen eine Heimat für Ihre Gedanken und Meinungen zu Personalmanagement-Themen zu geben, den Austausch untereinander zu fördern und zur Diskussion mit den Lesern anzuregen. Und ganz nebenbei auch noch was fürs Personal Branding zu tun. Das Konzept ist aufgegangen. Mittlerweile bloggten gut 30 verschiedene Autoren zu einem großen Querschnitt von Themen.

Aber nicht nur im und über den Blog findet ein reger Austausch statt. Auch hinter den Kulissen tut sich so einiges. Denn organisiert wird das Ganze über eine geschlossene Facebook-Gruppe. Und auch wenn sich noch nicht jedes Mitglied der mittlerweile 44 Leute starken Blogger-Community durch Blogartikel hervorgetan hat: Von der Öffentlichkeit unbemerkt finden gerade auf Facebook interessante Diskussionen statt und man hilft sich gegenseitig weiter. Ganz klar zeigt sich am personalblogger wunderbar, welchen Stellenwert das Netzwerken und der Austausch von Wissen haben.

Die Zeit ist reif,….

Nun ist die Zeit reif, einen Schritt weiter zu gehen und zu zeigen, dass dieser Netzwerk-Gedanke auch live und in Farbe funktioniert.

Aus diesem Grunde feiert am 9. Mai 2014 im Heimathafen Wiesbaden das weltweit erste klimaneutrale Netzwerk-Treffen für Personaler seine exklusive Premiere. Bei “personalmarketing2null & friends”steht das Net(t)working frechmutiger PersonalerInnen klar im Mittelpunkt. Das „kleine Schwarze“ und Schlips und Kragen dürfen Sie also (zumindest vom Kopf her) getrost zuhause lassen.

Beworben wird das Event mit Stellenanzeigen auf Jobware und Xing. Alleine auf Xing wurde das Stellenangebot bereits über 4.000 mal aufgerufen.

Stellenangebot Frechmutige PersonalerInnen auf Xing

Die Bewerbungen, die bisher eingegangen sind, zeugen teilweise von einer unglaublichen Kreativität, die wohl nur wenige erwartet hätten (einschließlich meiner Person). Auch sonst scheint das Veranstaltungsformat den richtigen Nerv zu treffen. Als ich diesen Artikel vor einigen Tagen begann (und aufgrund von Projekten und Event-Vorbereitung erst heute zu Ende bringen kann), kam gerade diese Bewerbung herein:

“Warum ich dabei sein möchte?
Weil auf meinem Büro eines Tages wieder Personal und Soziales stehen wird, statt “Menschliche Produktionsmittel”.
Weil ich auch der schlechtesten Bewerbung eine freundliche Absage geben werde.
Weil ich bereits heute per Xing mein Netzwerk auf den Mangel vorbereite und um kreative Menschen erweitere.
Weil der Wert jedes Menschen bei mir im Mittelpunkt steht. Nicht der reine Profit.
Weil die Qualität der HR-Arbeit noch immer nicht vom Wirtschaftsprüfer gemessen wird.
Weil ich mich gerne auf das Neue, Herausfordernde einlasse, statt immer wieder neue eine Ein-Jahres-Planung zu machen.
Weil das Unternehmer-Gen irgendwie in mir drin ist.
Weil es doch keine bessere Motivation gibt, als im Team 25h beim Wispo-Lauf über die Piste die Runden zu absolvieren.
Weil ich sehe, wie sich diese Welt um uns herum radikal ändert, und ich die Betroffenen zu beteiligten machen werde.
Weil ich versuche, ganzheitlich in Familie, Job und Engagement und Hobbys Verantwortung zu übernehmen.
Weil es mir Freude macht, neue, wenn auch weite Wege zu gehen.
Weil ich kein Powerpoint-Junkie bin:-)

und weil mich eure Anzeige, die spontan erfrischend anders ist, motiviert hat, heute endlich die Bewerbung loszujagen.”

Die Freude war groß, denn der Mann spricht mir mit seiner Bewerbung aus der Seele und bringt es auf den Punkt. Ohnehin ist es bemerkenswert, mit wie viel Liebe zum Detail und Herzblut so manche(r) seine Bewerbungen erstellt. Ich bin immer wieder begeistert! Wollen auch Sie dabei sein? Noch können Sie sich bewerben oder direkt über die Event-Seite auf Xing anmelden (dann nehmen Sie aber nicht an der Verlosung der frechmutigsten Bewerbungen teil ;-)). Sagen Sie also hinterher, Sie hätten es nicht gewusst :-) Aktuelle Informationen zum Event finden Sie unter

http://personalmarketing2nullandfriends.de.

Weitere Hintergrundinfos gibt’s auf Saatkorn, im personalblogger oder bei Jörg Buckmann.

Und wenn Sie noch mehr Inspiration für Ihre Bewerbung brauchen – so geht’s auch!

Klasse Bewerbung als frechmutige Personalerin

Also, bis bald in Wiesbaden! Ich freue mich auf Sie!

Kommentare (0)
Über den Autor
Ähnliche Artikel
Rock die Verwaltung: Wie die Stadt Wiesbaden den Fachkräftemangel rocken will

Rock die Verwaltung: Wie die Stadt Wiesbaden den Fachkräftemangel rocken will

Bis 2030 werden rund 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung Wiesbaden in den Ruhestand verabschiedet. Das bedeutet, dass

weiterlesen
Was mit Menschen machen: Traumberuf Personaler?

Was mit Menschen machen: Traumberuf Personaler?

„Ich möchte mit Menschen zusammenarbeiten”. Das ist die Antwort auf die Frage, warum Personaler ihren Beruf gewählt haben. 62 Prozent

weiterlesen