28. Februar 2023

Recruiting-Benchmark: Der traurige Status quo der Personalgewinnung
Wie schaut es eigentlich mit der Praxis der Personalgewinnung in deutschen Unternehmen aus? Was bis dato eher Stochern im Nebel
weiterlesen13. Februar 2013
Lesezeit: 3 Min. Archiv
Eigentlich fast nicht vorstellbar. Da schmeißt Ratzi hin und Milliarden Gläubige können gucken, wo sie bleiben. Was ist mit dem gebuchten Wochenendtrip nach Rom mit geplanter Papst-Audienz? Was mit der schon lange beantragten und nun endgültig bewilligten Heiligsprechung? Nix is. Vorbei is. Erst mal zumindest. Denn nicht nur die Tatsache, dass ein Papst von sich aus sagt “Ich habe fertig” ist nahezu einmalig in der Geschichte der Katholischen Kirche (erstmalig 1294) – aufgrund des sich zunehmend auch in dieser Organisation bemerkbar machenden Fachkräftemangels schaltet man nun tatsächlich erstmals für die Papst-Nachfolge auch eine Stellenanzeige. Aber sehen Sie selbst:
Ob nun, wo man per Stellenanzeige auf die Jagd nach dem Papst-Nachfolger geht, auch das über viele Jahrhunderte durchgeführte Konklave hinfällig ist, ist mir nicht bekannt. Mag sein, dass man über die Stellenanzeige zunächst nur mögliche Kandidaten ansprechen möchte und das Konklave dann als eine Art “Assessment Center” durchgeführt wird. Wer weiß. Aus den Mauern des Vatikan dringt ja bis auf wenige Ausnahmen nicht wirklich vieles.
Gut gefällt mir ja, dass man wenigsten offen ist und nichts beschönigt. Stichwort: Authentisches Employer Branding. Welcher Arbeitgeber gesteht schon in solch schonungsloser Offenheit Missstände wie Missbrauch von Schutzbefohlenen, schlechte Stimmung und Verteufeln der Homosexualität? Aber auch bei den Benefits ist man nicht kleinlich und versteht wirklich sehr gut, die Vorzüge der Stelle herauszuarbeiten. Chapeau!
Einen Wermutstropfen stellen die Aufgaben an sich dar. Jeder halbwegs gebildete Mensch (und auch Personaler) weiß, dass falsche Erwartungshaltungen beim Bewerber zu großen Problemen bei der Stellenbesetzung führen können (auch im Nachhinein). Insofern finde ich es grob fahrlässig, dass bspw. nicht aufgeführt wird, dass auch die Pflege der Social Media Präsenzen mit zu den Aufgaben des Heiligen Vaters gehört. Welcher 75-jährige ist schon fit im Umgang mit Facebook und Twitter? Aber gut, auch da könnte man im Notfall auf die bei der hohen Geistlichkeit ach so beliebten kleinen Jungs als Vertreter der Generation Y – Z zurück greifen. Insofern sehen wir also mal großzügig über diesen Faux-pas hinweg :-) (den Rest der Aufbereitung und Aufmachung, bspw. die Aufbereitung der Aufgaben will ich an dieser Stelle erst einmal nicht weiter kommentieren. Fakt ist: Hier offenbart sich viel Optimierungspotenzial).
Ob die Stellenanzeige wirklich zielführend ist und wenigstens für diese hoch dotierte Position dem Fachkräftemangel in der Katholischen Kirche paroli bieten kann, bleibt abzuwarten. Ich denke, dass das Ganze eher ein Fall für Headhunter ist. So, wie im Falle des Weihnachtsmannes auch. Abgesehen davon zeigt auch diese Stellenanzeige klare Verstöße gegen das AGG. Zwar ist da die Rede davon, dass ein Stellvertreter Christi auf Erden (m/w) gesucht wird. Aber wie kann eine Frau (nichts gegen Frauen, bevor hier wieder eine Sexismus-Debatte losgetreten wird!) “Heiliger VATER” werden. Das geht schon rein biologisch nicht. “Heilige MUTTER”, ja. Aber diese wird nun mal nicht gesucht. Sondern explizit der heilige VATER. Ich sehe schon die AGG-Klagen auf den Vatikan einprasseln. Und wenn wir alle mal ganz ehrlich sind, wissen wir doch genau: Diesen Job kann nur einer machen. Chuck Norris. Und auch der ist bekanntlich keine Frau.
Wie auch immer, ich wünsche der Katholischen Kirche viel Erfolg mit diesem Ansatz. Meinen Segen hat sie!
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Sabine Frehler
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