Porsche zieht als letzter deutscher Autobauer nach – Porsche Jobs & Karriere auf Facebook

Lesezeit: 2 Min. PersonalmarketingSocial Media

Es gibt so Tage im Leben, da wagt man kaum seinen Augen zu trauen. Der Tag des großen Zapfenstreichs für unseren Schmierenkomödianten Wulff war so ein Fall. Oder wenn Wiesenhof lapidar darauf hinweist, man möge das mit Keimen verseuchte Gammelfleisch doch bitte durchgaren, dann passiere auch nichts. Oder Frau Merkel, die damals sichtlich geschockt nach Fukushima den Atomausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg propagierte, jetzt aber vor der mächtigen Energielobby einknickt und lieber auf Kohlekraftwerke als auf Solarstrom setzt.

Porsche auf Facebook

Oder aber heute. Heute bin ich nämlich dank eines treuen Karriere-Fanpages auf Facebook-Fans auf die Porsche Karriere-Seite auf Facebook aufmerksam geworden. Porsche auf Facebook? Mit einer Karriere-Seite? Waren das nicht die, die sämtlichen Mitarbeitern aus Angst vor Wirtschaftsspionage den Zugriff auf Facebook gesperrt hatten? Sind das nicht die, die nicht mal eine Online-Bewerbung ermöglichen? Ja, Sie lesen richtig, lieber Leser. Wir schreiben das Jahr 2012. Bewerbungen an Porsche bitte per Post. Kein Scherz!

Anachronismus pur im Zeitalter von Social Media - Bewerbung an Porsche bitte nur per Post

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Und was soll dann bitteschön ein Auftritt auf Facebook? Nun, auch bei Porsche hat man erkannt, dass man es sich als einziger deutscher Autobauer nach Volkswagen, Audi, Daimler, BMW und Opel nicht erlauben kann, Facebook fernzubleiben. Nach dem Motto “Dabei sein ist alles” hat man also Mitte Februar einen halbherzigen Auftritt auf Facebook hingelegt und versucht damit, die Zielgruppe zu erreichen. Letztendlich muss sich jeder sein eigenes Urteil bilden. Aber Vorbildcharakter hat das Ganze nun wirklich nicht.

Tatsächlich gibt es auch Zuspruch, hier ein nettes Zitat:

Super Seite. Sie verstehen die Möglichkeiten von Web 2.0 und Social Media gezielt auszunutzen, sowas wünsche ich mir von allen Unternehmen.

Nun gut, seien wir ehrlich: “Die Möglichkeiten von Web 2.0 und Social Media gezielt auszunutzen”, sehen definitiv anders aus. Das machen andere Unternehmen tagtäglich vor.

Wo bleibt die Glaubwürdigkeit?

Ich frage Sie, wie glaubwürdig ist so ein Auftritt als vermeintlicher Innovator (hey, wir sind jetzt auch auf Facebook!), wenn man a) nicht mal eine Online-Bewerbung anbietet (gut, ich will ehrlich sein, natürlich bietet Porsche eine Online-Bewerbung an – aber nur für Praktikanten und für Abschlussarbeiten. Nur kann man sich eben nicht bewerben, weil bei einer Standardauflösung das Bewerbungsformular leider nicht nutzbar ist. Also lieber per Post bewerben! ;-))

Gut versteckt: Ja wo isser denn der Online-Fragebogen?

Gut versteckt: Ja wo isser denn der Online-Fragebogen?

und b) seinen Mitarbeitern den Zugang zu Facebook per se sperrt? Nun gut, wahrscheinlich ist jetzt das eingetroffen, was ein Leser auf Meedia einmal kommentiert hatte ;-):

Jetzt surfen die Mitarbeiter halt mit dem iPhone aufm Klo.

Naja, immerhin versteht man bei Porsche ja noch Spaß, wie dieser Wortwechsel auf der Wall beweist:

Immerhin versteht man Spaß bei Porsche...

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In diesem Sinne ein schönes Wochenende!

Kommentare (15)

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[...] ARD Programmdirektion gar nicht. Denn diese sind tatsächlich ausschließlich per Post möglich. Das kennt man eigentlich sonst nur von Porsche! Nicht nur für ihr Programm benötigt die ARD also dringend eine Frischzellenkur, sondern auch [...]

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Ein paar Tipps für die Karriere-Website Optimierung – nicht nur für die Touristikbranche « personalmarketing | employer branding | social media – kritisch hinterfragt | personalmarketing2null

[...] nicht nur per Post. Zwar ist es richtig und wichtig, auch Bewerbungen per Post zuzulassen, aber so mittelalterlich wie Porsche Deutschland, die für Fachkräfte nur Postbewerbungen erlauben, sollte man tunlichst nicht daher kommen. Eine Bewerbungsmöglichkeit per E-Mail, möglichste mit [...]

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[...] die deutsche Karriere-Seite ist übrigens erst vor Kurzem an den Start gegangen, und damit als letzter deutscher Autobauer. Wie glaubhaft ist es aber, auf Facebook vertreten zu sein, Social Media aber per se für alle [...]

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Moin! Ich bin Henner Knabenreich. Seit 2010 schreibe ich hier über Personalmarketing, Recruiting und Employer Branding. Stets mit einem Augenzwinkern oder den Finger in die Wunde legend. Auf die Recruiting- und Bewerberwelt nehme ich auch als Autor, als Personalmarketing-Coach, als Initiator von Events wie der HR-NIGHT oder als Speaker maßgeblich Einfluss auf die HR-Welt. Sie möchten mich für einen erfrischenden Vortrag buchen, haben Interesse an einem Karriere-Website-Coaching, suchen einen Partner oder Berater für die Umsetzung Ihrer Karriere-Website oder wollen mit bewerberzentrierten Stellenanzeigen punkten? Ob per E-Mail, XING oder LinkedIn - sprechen Sie mich an, ich freue mich auf Sie!
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