16. April 2020

Stellenanzeigen und Corona: Klarheit für Bewerber schaffen
Aktuell leben wir in einer unbeständigen Welt voller Unwägbarkeiten und Unklarheiten. Was morgen oder übermorgen ist, weiß keiner so recht.
weiterlesen29. November 2010
Lesezeit: 6 Min. Archiv
Während das Internet in diesen Tagen je nach Anlass seinen 20. Geburtstag feiert (herzlichen Glückwunsch auch von mir) und es sich nach Gründer Tim Berners-Lee aufgrund von Facebook immer mehr vom eigentlichen Grundgedanken verabschiedet und das World Wide Web in Deutschland seit gut 15 Jahren für Online Recruiting genutzt wird, ist eins seit dem eigentlich ziemlich gleich geblieben. Nämlich die Online-Stellenanzeige. Oft nur eine 1:1 Kopie der Printvariante wird sie meist doch recht stiefmütterlich behandelt. Und das im Zeitalter von Web 2.0, neuen Webtechnologien und Social Media. Schön, dass es hier und da doch mal einen Lichtblick gibt, der zeigt, dass es eben noch anders geht und die Online-Stellenanzeige sich letztendlich zwar schleichend, aber doch weiter entwickelt. Aber wie war das eigentlich damals, als das so losging mit dem Online-Recruiting in Deutschland? 1995 war das Jahr, als Jobpilot (damals noch Jobs & Adverts), Jobware und Stellenanzeigen online gingen.
Jobs & Adverts Online veroeffentlicht im Internet Stellenangebote und -gesuche sowie Unternehmensdarstellungen. Interessenten koennen rund um die Uhr selektiv auf die gewuenschten Informationen zugreifen. Die Online-Recherche ist fuer Stellensuchende unentgeltlich.
Quelle
Damals noch von einem Großteil belächelt, haben eben solche Online-Jobbörsen dazu beigetragen, die Recruitinglandschaft gehörig zu verändern und langsam aber sicher den Printmedien das Wasser abzugraben (obwohl damals Jobs & Adverts und andere auch die Printanzeige wieder für sich entdeckten und es auch heute noch Kombis aus Print und Online gibt :-)). Und wenn man sich mal so anschaut, was sich an der Präsentation der Stellenanzeigen so im Internet geändert hat, muss man mit Erstaunen (oder Beschämen?) feststellen, dass da eigentlich mehr oder weniger alles beim Alten geblieben ist. Klar, haben sich die Layouts und die Gliederung geändert, auch waren damals in der Startseite “Online Bewerben”-Buttons eher die Seltenheit. Aber was hat sich sonst schon so großartig geändert in den letzten Jahren? Nicht viel, ehrlich gesagt. Das ist schon verwunderlich, bietet so eine Jobbörse oder auch Online-Stellenanzeige doch wirklich viele tolle Möglichkeiten. Besonders innovativ galt es “damals” (also vor gut 3 Jahren), Videos mit in die Stellenanzeigen zu integrieren. Das war schon mal ein erster Schritt, sich authentischer der Zielgruppe zu präsentieren (wenn es nicht gerade das x-te JobTV24-Video mit gelangweilten Personalchef war, der brav den Text vom Teleprompter abliest). Das mit den Videos hat sich mittlerweile bei einigen Anbietern ganz gut bewährt, gepusht auch von der 2008 an der FH Düsseldorf durchgeführten Studie, die belegte, dass “Videos Stellenanzeigen erfolgreicher machen“. Na bitte! Aber ansonsten war, was das Thema Interaktivität, Viralität und Employer Branding angeht, eher tote Hose. Merke: Ein kreiertes Logo macht noch keine Arbeitgebermarke! Da muss schon mehr her!
Und hielt man eine zeitlang Twitter für das allein seelig machende Mittel, Jobs zu posten und hier schon die ultimative Stellenanzeige 2.0 auszumachen, ist der Hype um Twitter einer allgemeinen Ernüchterung gewichen und das Thema Recruiting via Twitter wurde mehr oder weniger ad acta gelegt. Tatsache ist doch, dass die lange tot gesagten Printstellenanzeigen nach wie vor für viele Jobsuchende das Mittel der Wahl sind, wenn sie auf der Suche nach Veränderung sind. Auch wenn das Volumen an Online-Stellenanzeigen im Verhältnis wächst und entgegen Prognosen von 2002, dass sich der Markt der Jobbörsen konsolidiere, die Wirklichkeit doch anders aussieht und wir mittlerweile mehr als 1000 Jobbörsen alleine in Deutschland zählen (ja, es ist richtig, die eine oder andere Jobbörse kennt man nur noch vom Hörensagen, die einen sind komplett vom Markt verschwunden, anderen in anderen aufgegangen, krassestes Beispiel ist da meines Erachtens Jobpilot, das damals vom gefräßigen Monster einverleibt wurde und nur noch aus Macht der Gewohnheit von vielen Personalern gehätschelt wird, aber letztlich eigentlich nur noch ein klägliches Schattendasein fristet, weil seit Jahren in gleichem Layout und Funktionalität online), Print ist noch lange nicht tot. Und die Online-Stellenanzeige auch noch nicht ausgereizt in ihren Möglichkeiten. So gibt es derzeit einen spannenden Feldversuch von Jobware und Kienbaum Communications in Kooperation mit Prof. Dr. Beck von der FH Koblenz, zwei neue Anzeigentypen zu testen. Grund genug, sich die einmal genauer anzuschauen. Variante I stellt auf sehr sympathische Weise den Arbeitgeber Heraeus und ein Jobangebot als “Chemielaborant als GMP– und Qualitätsbeauftragter” vor.
Die Stellenanzeige 2.0 kommt sympathisch daher und bietet dem Interessenten viel Informationen über den Arbeitgeber
Was wirklich gut gefällt, ist die sympathische Aufmachung dieses Konzepts, hier wird Heraeus in entsprechenden Bildwelten wirklich erlebbar gemacht und wenn ich dem Profil entsprechen würde – ich würde mich glatt bewerben!
Die andere Variante kommt komplett anders von der Aufmachung daher und überrascht als Tag Cloud. Auch diesen Ansatz finde ich sehr innovativ. Diese Art der Stellenanzeige macht auf jeden Fall neugierig, transportiert viele Informationen, verleiht einem Arbeitgeber ein Gesicht und macht ihn auf jeden Fall erlebbarer, als das bei der klassischen Online-Stellenanzeige der Fall ist. Im Grunde könnte man hier sogar von einer Mini-Microsite sprechen, die einen Blick auf die Karriere-Website zunächst ersparen könnte (gerade hier sehe ich eine Chance für Unternehmen, die eine nur klägliche oder rudimentäre “Karriere-Website” haben. Denn innerhalb der Stellenanzeige 2.0 kann ich auf einen Blick alle Informationen geschickt verpacken und aufbereiten. Und mehr Mehrwert (was für ein Deutsch!) als das klassische Unternehmensprofil auf Jobbörsenseiten bieten sie allemal!). Wir dürfen also gespannt sein, wie diese Anzeigentypen von den Bewerbern angenommen werden und die Testphase läuft, denn solche eine ist es ja letztendlich.
Die Stellenanzeige 2.0 in der Variante 2. EnBW sucht hier einen Projektingenieur. Mit Klick auf einen der Tags öffnet sich z. B. ein Video oder ein Layer mit weiterführenden Informationen
Aber auch sonst gibt es durchaus innovative Ansätze. Hier habe ich z. B. ein originelles Beispiel eines Online-Reisebüros gefunden, welches einen Software-Entwickler sucht. Das ist jetzt zwar nicht besonders emotional, aber auf jeden Fall ein gelungenes Beispiel, wie es auf der Jagd nach verborgenen Talenten eben auch gehen kann :-) Denn eins muss klar sein: Personaler müssen in Ihren Bemühungen, Talente zu finden und zu binden, andere Wege einschlagen und neue Techniken erlernen, diese Wege auch einzuschlagen.
Stellenanzeige als Mindmap – mit Klick auf die einzelnen Verästelungen werden weitere Informationen eingeblendet
Was bisher so gut wie gar keine Rolle bei den Online-Anzeigen spielt, ist die Einbindung von Social Media-Elementen. Einen Tweet-, Share- oder Like-Button sucht man bei den meisten Stellenbörsen bisher vergeblich. Auch wäre es doch schön, mal direkt die Arbeitgeberbewertungen in eine solche Stellenanzeige mit einfließen zu lassen – oder noch besser: Ein Portal, welches nicht nur die Stellenanzeigen, sondern auch noch die Feeds von Facebook-Fans, Twitterati, Flickr-Bildern oder eben Arbeitgeberbewertungen mit einfließen lässt. Das wär doch mal was, das ultimative Employer Branding Mashup-Portal, quasi eine Symbiose aus Kununu, Embrander, Companize, Twitter, Facebook und Squeaker. So mal grob gesprochen. Na, wer landet den großen Wurf?
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Gunnar Lübbe
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