23. April 2010
Gefällt’s mir oder gefällt’s mir nicht?
Lesezeit: 3 Min. Social Media
Es ist gerade ein paar Tage her, dass die legendäre F8-Entwicklerkonferenz (man muss wohl von legendär sprechen, bei all den Umwälzungen im Web, die diese Konferenz mit sich bringt) in San Francisco statt fand. Populärstes Feature, was uns die Konferenz bescherte, ist wohl der Like-Button, der sich nun auf jeder Website einbinden lässt. Auf jeder? Nun gut, ein paar Ausnahmen gibt es da – z. B. die der wordpress.com-Blogs :-)
Kaum ist die Neuigkeit raus, schon stürzen sich alle drauf und binden den lustigen kleinen Button ein und freuen sich über den (vermeintlichen) Nutzen, den der Mögen-Knopf bringen wird. Klar, es ist interessant zu sehen, wer meine Karriere-Website mag. Und ich seh sie schon wieder vor mir, die Rankings mit den meisten “Likes” für Karriere-Websites.
und vor diesem hintergrund ist diese idee sehr interessant. denn: zukünftig werden – wenn ich das alles richtig verstanden habe – bewerber in der lage sein, recruiting websites oder einzelne seiten innerhalb von web-auftritten mit dem “i like” button zu gutieren.
Aber seien wir doch mal ehrlich: was sagt mir das über die Qualität der Website aus. Na? Richtig. Nichts. Genau wie die Anzahl von Fans nichts über die Qualität einer Fanpage aussagt. Beides sind absolut relative Zahlen. Apropos Fanpage: wie nennen wir eigentlich in Zukunft die Fanpage? Mögen-Seite, Like-Page? Wer weiß…
Und noch etwas. Bei aller Euphorie über den Mögen-Knopf. Leider ist der Programmcode so angelegt, dass er sich wunderbar für Spam nutzen lässt, wie man auf Spiegel online lesen kann. Auch auf der Seite von ReadWriteWeb wird der Like-Button sehr kritisch betrachtet und dargestellt, wie einfach er sich für Spamzwecke missbrauchen lässt.
“Likes” – A New Tool for Spammers?
As Arnab Nandi, a PhD candidate in Computer Science at the University of Michigan, recently discovered, it’s simple to create a like button for a page you’re not even on. Using the wizard provided by Facebook, you can create a button for any URL you want and embed it on your site.
Allerdings gibt es gleich doppelt Hoffnung – bzw. eine Lösung für das leidige Spam-Problem: Zum einen gibt es das Like-Bookmarklet (Like-o-matic, wie es funktioniert, steht hier), welches per Drag & Drop einfach nur in die Favoritenleiste des Browsers eingefügt wird, zum anderen gibt es Open Like –
An open protocol to allow sharing the things people like in a simple and standard method between web applications.
Schauen wir uns also an, wie es weitergeht mit dem Mögen. Oder nicht nicht mögen. Einen sehr schönen Artikel zum Thema Open Graph und Gutfinden von Karrierewebsites gibt’s übrigens auch auf dem Blog vom von mir sehr geschätzten Gero Hesse, saatkorn. Mal sehen, wann der erste “Like”-Button in den Artikel einer deutschen HR-Website eingebunden wird. Müsste ja eigentlich Bertelsmann oder Otto sein, nehmen doch die beiden Unternehmen eine Vorreiterrolle in Sachen Social Media ein. And the winner is …
Wer mal ein wenig herumspielen und schauen möchte, was uns Facebook sonst noch Schönes bringen kann, dem sei ein Klick auf http://www.facebook-me.com empfohlen.
In diesem Sinne, viel Spaß und ein sonniges Wochenende!