Jobs als Personalmarketing-Referent, Employer Branding- oder Personalmarketing-Spezialist

Gutes Personal ist zu schwer zu finden. Diesem Leit- (oder Leid?)-Satz kommt natürlich in Zeiten eines gern kolportierten Fachkräftemangels eine umso höhere Bedeutung zu. Dass Ihr Traum-Mitarbeiter von sich aus bei Ihnen als Wunsch-Arbeitgeber anklingelt und Sie einfach nur auf Ihn warten müssen, ist ungefähr so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto. Oder sogar unwahrscheinlicher. Gutes Personalmarketing respektive Arbeitgebermarketing – andere nennen es auch Employer Branding – hat also höchste Priorität. Analog der Suche nach einem Traumpartner müssen Sie aktiv werden bzw. werben!

Aufgaben des Personalmarketing-Spezialisten

Genau diese Aufgaben übernimmt ein Referent Personalmarketing – oder auch Personalmarketing-Referent. Da es ja keinen fest geschriebenen Berufsbilder-im-HR-Katalog gibt, finden sich für den Referent Personalmarketing auch andere Bezeichnungen – zum Beispiel:

  • Personalmarketing Spezialist
  • Mitarbeiter Personalmarketing
  • Personalmarketing-Experte
  • Employer Branding Spezialist
  • HR-Marketing Manager

Im Grunde genommen sind der Phantasie bei der Namensfindung keine Grenzen gesetzt. Aber wenn man bedenkt, dass die Jobbörse indeed.de an einem Durchschnittstag über 300.000 verschiedene Stellentitel verzeichnet, sollte man sich schon gut überlegen, welche Stellenbezeichnung man wählt.

Von (Stellen)-Anzeige formulieren bis Zielgruppe begeistern

Auch wenn sie immer wieder für tot erklärt wird: An der Stellenanzeige geht kein Weg vorbei. Wie sonst sollte sich ein potenzieller Bewerber über eine Stelle informieren können? Aufgabe eines Personalmarketing-Referenten ist also unter anderem das Schalten von Stellenanzeigen. Noch besser ist es, wenn er diese auch formulieren kann. Und zwar so, dass Sie a) die Zielgruppe erreichen – hier ist die Absprache mit dem Fachbereich und gegenseitige Beratung unabdingbar (insofern sollte also ein Personalmarketing-Experte gut mit Menschen und auf Augenhöhe kommunizieren können!) und b) so gestaltet sind, dass mit Leidenschaft und Begeisterung für die Stelle respektive den Arbeitgeber geworben wird.

Selbstverständlich kennt ein guter Personalmarketing-Referent (oder auch Employer Branding Spezialist) den Jobbörsen-Markt und weiß, wo er die Stellenanzeige platzieren muss. Oder aber er kennt jemanden, der sich damit auskennt. Entscheidend ist auf jeden Fall das Bewusstsein dafür, dass es nicht nur eine Stellenbörse gibt, sondern viele. Und dass diese unterschiedliche Zielgruppen erreichen. Und er sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass online zwar essentiell, aber nicht das Allheilmittel ist. So kennt er bspw. zielgruppenrelevante Printmedien oder passende Zielhochschulen.

Weitere Maßnahmen, die ein Personalmarketing-Referent nutzen kann, sind

Natürlich weiß der Mitarbeiter für Personalmarketing auch um den Stellenwert als Arbeitgeber. Seine Aufgabe ist es, die Alleinstellungsmerkmale des Arbeitgebers, quasi seine „USP“ bzw. „EVP“ herauszuarbeiten und diese als (belastbares!) Arbeitgeberversprechen zu kommunizieren. Nennen wir es meinetwegen auch Employer Branding. Zu wissen, wie man als Arbeitgeber tickt und wie man am Markt (sowohl intern, wie auch extern – denn Personalmarketing wirkt sowohl nach innen wie nach außen!), ist natürlich auch essentiell, um einschätzen zu können, welche Mitarbeiter überhaupt zum Unternehmen passen und dann den Köder auszulegen.

Die Zeiten des „Post & Pray“ – also des sich nach erfolgter Stellenschaltung im Sessel bequem zurück lehnen und beten, dass die passenden Bewerbungen zuhauf eintrudeln – sind lange vorbei. Wie bereits eingangs erwähnt, wird es nicht ohne Weiteres bei Ihnen an der Tür klingeln. Ihre Aufgabe als Personalmarketing-Referent ist es, selbst aktiv zu werden und sich quasi als Arbeitgeber beim Bewerber zu bewerben!

Arbeitsalltag des Personalmarketing-Referenten

Der Arbeitsalltag als Personalmarketing-Spezialist ist im Wesentlichen also darauf ausgelegt, die passenden Mitarbeiter für ein Unternehmen zu finden und für eine freie Stelle zu begeistern. Egal ob Azubi, Praktikant, Trainee, spezialisierte Fachkräfte oder Führungskräfte – Aufgabe ist es, mittels entsprechender Strategien und Instrumente potenzielle Mitarbeiter auf das Unternehmen aufmerksam zu machen und sie zu gewinnen. Der Großteil der Arbeit erfolgt in der Regel im Büro an Laptop oder PC, am Telefon oder Smartphone. Entscheidend ist aber auch der direkte Kontakt zur Zielgruppe. So ist der Personalmarketing-Referent häufig auf Messen, Jobmessen oder Networking-Veranstaltungen im Einsatz. Besuche von Veranstaltungen wie dem HR Barcamp, der HR-NIGHT oder der Personaler Late Night gehören zum Pflichtprogramm, denn hier werden Austausch auf Augenhöhe mit Gleichgesinnten und Dienstleistern möglich.

Stellenanzeige Personalmarketing-Referent (Auszug)

Auch die Budgetüberwachung von Personalmarketing- respektive Employer Branding- Strategien sowie das Bewerten der Erfolgsquoten von Arbeitgeberkampagnen fallen in den Zuständigkeitsbereich des Personalmarketing-Referenten. Weil Führungskräfte oft aus den eigenen Reihen rekrutiert werden, gehören auch interne interne Ausschreibungen oder Beförderungen zu den Aufgaben. Als „Talent Manager“ stellt der Personalmarketing-Spezialist die langfristige Besetzung von kritischen Positionen sicher, über Mitarbeiterempfehlungsprogramme wird der effizienteste Recruiting-Kanal überhaupt – die eigenen Mitarbeiter – angezapft.

Ein in Stein gemeißeltes Berufsbild für Personalmarketing-Spezialisten gibt es nicht, deswegen können die dargestellten Punkte a) nur exemplarisch und b) natürlich nicht vollständig sein. Zudem ist der Übergang in den Tätigkeiten zum Recruiter oder Recruiting-Spezialisten meist fließend.

Unbedingte Kenntnisse sollte ein Personalmarketing-Spezialist in folgenden Bereichen haben:

  • Karriere-Website: Aufbau, Struktur, Inhalt, Grundkenntnisse SEO & Analytics
  • Bewerbungsprozess: Ein guter Personalmarketing-Referent bewirbt sich selbst bei seinem Unternehmen und leitet daraus Optimierungspotenziale ab. Er entscheidet sich für eine zeitgemäße Recruiting-Software und wirft die Candidate Experience gefährdende Systeme wie bspw. Successfactors bzw. SAP, über Bord
  • Social Media: Er kennt die gängigen und relevanten Plattformen und ist nur auf den Portalen aktiv, die er dank seiner Ressourcen auch überzeugend bespielen kann. XING, bei internationaler Ausrichtung auch LinkedIn, und kununu liegen dabei im Fokus. Selbstverständlich kennt er die wichtigsten HR-Blogs und informiert sich hier über aktuelle Trends und Themen im Personalmarketing
  • Employer Branding-Plattformen: Ein guter Personalmarketing-Referent hat einen Marktüberblick über relevante Plattformen fürs Employer Branding.
  • Liebe und Leidenschaft: Die Liebe für den Arbeitgeber und die Leidenschaft für das, was man tut, sind unabdingbar für den Job des Personalmarketing-Referenten. Nur mit der richtigen Einstellung, mit einem hohen Maß an Leidenschaft und Herzblut für die Aufgabe, gelingt ein überzeugender Arbeitgeber-Auftritt.

Weitere Fakten zum Berufsbild des Personalmarketing- und Employer Branding-Spezialisten