Haben .jobs-Domain oder Keywords im Domainnamen Auswirkungen auf SEO?

Lesezeit: 4 Min. Karriere-WebsitesRecruiting

Viele Unternehmen setzen gerne auf die .jobs-Domain, um ihre Stellenangebote an den potenziellen Bewerber zu bringen. Zum einen will man damit einen leicht zu merkenden Zugang zu den Jobs ermöglichen (klar, unternehmensname.jobs ist leicht zu verinnerlichen), zum anderen ist es wohl auch die Hoffnung auf mehr Sichtbarkeit bei Google (for Jobs). Mehr Sichtbarkeit erhofft man sich auch von Keywords wie bspw. “karriere” in der Domain, etwa unternehmensname-karriere.de. Aber bringt das wirklich was in Sachen Ranking, also bessere Sichtbarkeit, bei Google?

Nach John Mueller, immerhin Googles Senior Webmaster Trends Analyst (aka SEO Guru), lautet die Antwort auf die Frage, ob etwa die .jobs-Domain oder auch bestimmte Keywords in Sachen Google-Ranking und SEO im Recruiting was bringen, schlicht und einfach: Nein. Tatsächlich ist es so, sagt Mueller, dass Keywords in Domain-Namen nicht erforderlich sind bzw. eine Website in den Suchergebnissen nicht besser dastehen lässt. Guckst du!

Domainname und Top-Level-, Second-Level-, Third-Level-Domain

Um hier mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen, schließlich ist die Kernzielgruppe dieses Blogs HR und da sind entsprechende Begriffe nicht unbedingt geläufig, eine kurze Erklärung, was denn eigentlich hinter einer Domain bzw. einem Domain-Namen steckt.

Die Domain ist ein im Internetz weltweit einmaliger, eindeutiger und unter gewissen Regeln frei wählbarer Name unterhalb einer Top-Level-Domain, also bspw. personalmarketing2null. Die Top-Level-Domain wiederum ist laienhaft gesprochen die “Endung” der Internetadresse, also etwa so was wie .de, .com, .net oder eben auch .jobs. Dann gibt’s da noch so was wie Subdomains (oder auch Third-Level-Domain), also bspw. karriere. oder jobs. (der Second-Level-Domain vorangestellt). Zusammengesetzt besteht der Domain-Name dann aus Top-, Second- und Third-Level-Domain, bspw. karriere.unternehmensname.de. So, nun da alle Klarheiten beseitigt sind, schauen wir uns mal an, was John Mueller weiter zu Keywords im Domain-Namen zu sagen hat.

.jobs-Domain und die Auswirkungen aufs Google-Ranking

Das tat er im Kontext der letzten “Ask Google Webmasters” Videoserie. Die Frage dazu lautete:

“Does a .jobs-domain improve ranking in Google for Jobs”?

Hat eine .jobs-Domain Auswirkungen auf das Ranking bei Google for Jobs?

Da wollte also jemand wissen, ob die .jobs-Domain das Ranking in Google for Jobs beeinflusst. Dass die Ranking-Faktoren für Google for Jobs zwar theoretisch bekannt sind, aber in der Realität nicht wirklich nachvollziehbar (das offenbart immer wieder ein Blick auf die Ergebnisse bei Google), sei nur am Rande erwähnt. Aber zurück zur Antwort von John Mueller, die über die Google for Jobs bezogene Anfrage zur .jobs-Domain weit hinaus geht.

Mueller bezog seine Antwort nämlich sowohl auf Keywords in Top-Level-Domains (also eben .jobs) als auch Keywords in der Domain im Allgemeinen:

“In short, no. You don’t get a special bonus like that from having a keyword in your top-level domain.”

Kein Sonderbonus für Keywords in der Top-Level-Domain

Auf gut Deutsch: Es gibt keinen Sonderbonus für ein Keyword in der Top-Level-Domain. Den gibt es auch dann nicht, wenn ein bestimmtes Keyword im Domain-Namen vorkommt.

“Just because a website has a keyword in its domain name doesn’t mean that it’s more relevant than others for that keyword. In short, you don’t need to put keywords in the domain name.”

“Nur weil eine Website ein Keyword in ihrem Domainnamen hat, bedeutet das nicht, dass sie für dieses Keyword relevanter ist als andere”, so Mueller. Oder anders: Sie brauchen keine Keywords in den Domainnamen einzufügen. Eine Aussage, die so diversen Studien zu Ranking-Faktoren widerspricht. Aber Googles SEO-Oberguru wird schon wissen, was er da sagt.

Kein Sonderbonus für Keywords im Domainnamen

Mueller merkt sogar an, dass die Verwendung eines Keywords im Domainnamen zu Nachteilen führen kann. Schließlich entwickelt sich die Welt da draußen und mit ihr die Unternehmen weiter. So ist bspw. der Name personalmarketing2null eigentlich eher unglücklich gewählt. Während “2.0” zur Gründung des Blogs 2010 zwar total im Trend war – Stichwort “Web 2.0” – sind wir mittlerweile bei 4.0 angekommen. Ebenso ist der Begriff “Personalmarketing” eigentlich falsch, vielmehr müsste es “Arbeitgebermarketing” heißen (wir machen kein Marketing fürs Personal, sondern für den Arbeitgeber). Auf die Adresse “personalmarketing4null” oder “arbeigebermarketing4null” umzuziehen wäre allerdings mit Nachteilen und Aufwand verbunden.

John Mueller bringt ein sehr schönes Beispiel, dass sehr gut auf den Punkt bringt, warum man beim Domainnamen gut überlegen sollte, wenn er denn über einen langen Zeitraum Bestand haben soll und nicht nur zum aktuellen Produkt/Unternehmenszweck:

“For example, if you focus on making awesome blue widgets, and build your website on BestBlueWidgets.com, what do you do when you start offering red widgets?”

Auf den Punkt. Anstatt sich also über den Domain-Namen Ihrer Website Gedanken zu machen und darüber, ob er Ihnen beim Ranking für ein bestimmtes Keyword hilft, sollten Sie sich darauf konzentrieren, ob er den Test der Zeit bestehen wird. Ein Domain-Name, der langfristig Bestand hat, unabhängig davon, wie sich das Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen selbst verändern, ist wertvoller als eine Domain mit entsprechenden Keyword.

So bringt es Mueller auf den Punkt: “Konzentrieren Sie sich also lieber auf den Aufbau der Website, anstatt zu viel Zeit auf den Domain-Namen oder den Top-Level-Domain-Namen zu verwenden.”

Zusammengefasst: Die .jobs-Domain ist ein nettes Schmankerl und leicht zu merken, bringt aber nichts in Sachen SEO. Gleiches gilt für entsprechende Keywords im Domainnamen.

Hier das komplette Video zum Thema:

 


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