Karriere-Websites: Stimmt die Usability nicht, leidet der Bewerber

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Manchmal tut es mir echt leid, dass ich hier in aller Öffentlichkeit anhand konkreter Beispiele aus der Praxis zeige(n muss), was in der schönen weiten Online-Personalmarketing-Welt alles so schief läuft. Denn es geht mir ja nicht darum, einzelne Personen oder Unternehmen an den Pranger zu stellen, sondern Transparenz zu schaffen und aufzuklären. Und es ist nun mal so, dass man a) aus Fehlern (anderer) einfach am besten lernen kann und b) Beispiele aus der Praxis nun einfach am besten veranschaulichen können, welche Fehler gemacht werden und wie man die in Zukunft vermeiden (bzw. schnell nachbessern) kann. (Im Übrigen spielt natürlich auch das Thema Auffindbarkeit (s. u.) eine wesentliche Rolle. Schließlich soll doch mein Blog einer möglichst großen Masse bekannt und über möglichst viele Suchbegriffe gefunden werden ;-)).

Im Übrigen habe ich die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen, das können Sie mir glauben. Aber die Fehler, die ich im Folgenden anhand zwei Beispielen von Karriere-Websites aufzeigen werde, wären mit Einschalten des (gesunden, oftmals aber unterschiedlich ausgeprägten) Menschenverstandes wenn nicht zu vermeiden, so doch zu verringern gewesen. Aber eins nach dem anderen…

Worum geht es also? Unschwer an der Überschrift zu erkennen, geht es um Karriere-Websites. In diesem Punkt handelt es sich ohne Zweifel um das Herzstück Ihres Personalmarketings bzw. Employer Brandings. In diesem Zusammenhang spreche ich auch immer wieder gerne von der Visitenkarte als Arbeitgeber. Gerne möchten Unternehmen (bzw. die von selbigen beauftragten Agenturen) hier mit bunt schillernden, mit animierten Effekten überladenen Websites beim Bewerber punkten. Auffallen um jeden Preis ist oftmals die Devise. Dabei wird dann leider vollkommen außer Acht gelassen, worum es bei der Karriereseite eigentlich geht: Nämlich um nicht mehr und nicht weniger als um eine zielgruppenorientierte, authentische Informationsversorgung des Bewerbers, mit dem Ziel, dass dieser sich über seinen Wunsch-Arbeitgeber informieren kann und nach Selbstselektion, ob er und das Unternehmen nach eingehender Prüfung der zur Verfügung gestellten Informationen zusammen passen, sich bei diesem Unternehmen bewirbt. So ungefähr zumindest. Was aber ist das A & O, wenn es darum geht, sich zu informieren? Na?

Richtig. Der Zugang zu den Informationen. Denn ohne dass die Informationen aufgefunden werden, können diese – und seien sie noch mit so viel Liebe zum Detail aufbereitet – gar nicht erst wahrgenommen werden. Also sind Karriere-Websites so zu erstellen, dass sie bei Google vor den Wettbewerbern gefunden werden. Und das nicht nur mit Suchbegriffen wie Unternehmensname + Karriere oder + Jobs, sondern mit auf bestimmte Jobs bezogenen Suchkriterien. Minimum ist also schon mal, wenigstens bei den Stellenangeboten für eine größtmögliche Suchmaschinenoptimierung zu achten. Da es in diesem Artikel nicht um Suchmaschinenoptimierung geht, werde ich das Thema an dieser Stelle nicht vertiefen.

So. Nun ist also Ihr Wunschkandidat auf Ihrer Karriere-Website gelandet. Entweder über Google oder aber durch Zufall vielleicht auch von der Unternehmens-Homepage Ihrer Corporate Website. Nämlich über den Link “Karriere“, den Sie hoffentlich gut sichtbar in der Hauptnavigation platziert haben und nicht versteckt unter “Unternehmen”, “Aktuelles” oder “Kontakt” und auch nicht irgendwo im Footer, wo man ihm im Zweifelsfall nur mit einer Lupe entdeckt. Vielleicht kommt er auch von einem (Online-)Stellenangebot, was Sie wo auch immer geschaltet haben. Denn da weisen Sie ja auch auf Ihre Karriere-Website hin (das machen Sie doch hoffentlich? Und bitte nicht auf die Corporate Website, sondern direkt auf die Karriereseite!). Prima, das wäre nun also geschafft!

Nun versetzen Sie sich einmal in die Rolle eines Bewerbers. Ein Bewerber kann immer nur eine Rolle innehaben. Entweder er ist Schüler. Oder Student. Oder Absolvent (wie lange ist man eigentlich Absolvent – eine Frage, über die ich neulich mit einem Personalverantwortlichen diskutiert habe. Ich habe vor acht Jahren mein Studium absolviert. Also Absolvent bin ich da schon. Aber auch Berufserfahrener :-). Insofern ist die Wahl der Bezeichnung also durchaus eine Überlegung wert, auch wenn wahrscheinlich die meisten einen frisch gebackenen Hochschulabsolventen darunter verstehen). Oder Berufseinsteiger. Oder Berufserfahrener (meinetwegen auch Professional). Das heißt also – vorausgesetzt, die Karriere-Website bietet diese Möglichkeit – ich kann für mich als Bewerber sofort eine Zuordnung treffen, welcher Zielgruppe ich angehöre und dann direkt diese Infos aufrufen ohne mich durch andere Rubriken klicken zu müssen, um zu den gesuchten Informationen zu gelangen. Oder anders gesagt: diese aufzufinden. Denn darum geht es ja: Um die Auffindbarkeit.

Zunehmend findet diese Art der Navigation auch Einzug auf den Karriere-Websites. Sie möchten doch, dass der Bewerber es möglichst leicht hat, wenn es darum geht, dass er sich bei Ihnen bewirbt und nicht beim Wettbewerb, der nur einen Mausklick entfernt lauert. Oder irre ich mich da? Warum machen es dann so viele Unternehmen Ihren Bewerbern so schwer? Warum nur, warum – nur für den Kick, für den Augenblick?, um eine beliebte deutsche Popgruppe zu zitieren? Es ist wohl weniger der Kick. Es ist wohl eher schlichtweg die Tatsache, dass man sich in Sachen Nutzerfreundlichkeit einfach nicht ausreichend Gedanken macht (im Übrigen kann man den Ansatz der Zielgruppenorientierung noch verfeinern, wie dies bspw. Eismannjobs oder aber auch M.I.T – Moderne Industrietechnik schön zeigen. Nämlich einfach bestimmte, primär gesuchte Zielgruppen in den Fokus stellen. Ob das nun Verkaufsfahrer, Maschinenbautechniker oder Sales-Leute sind – der Kreativität sind da (fast) keine Grenzen gesetzt).

Diesen Eindruck hinterlassen zumindest sowohl die  Karriere-Website von Kerkhoff Consulting und die von Karstadt. Warum nun gerade diese beiden Beispiele, werden Sie jetzt vielleicht fragen. Ganz einfach, weil mir gerade diese beiden Beispiele als Pressemeldung in mein Google Alerts Postfach gespült wurden. Und damit topaktuell sind. Und darüber hinaus auf vielfältige Weise zeigen, wo es noch Optimierungspotenziale gibt.

Nutzerorientierung bei Kerkhoff Consult – Fehlanzeige!

Damit es nicht so aussieht, als hätte ich nur etwas zu kritisieren, will ich doch mal ein paar positive Aspekte äußern. Denn auf den allerersten Blick gefällt mir die Website von Kerkhoff Consult sogar recht gut. Wohl gemerkt auf den allerersten Blick. Schön aufgeräumt ist sie ja. Und jede Menge Mitarbeiterbilder (kein Stockmaterial!) (nicht nur) von Schlips tragenden Beratern gibt es auch, deren Ansicht sich entweder alle paar Sekunden oder mit jedem neuen Aufrufen der Seite ändert (die auf jede Menge Testimonials, also Mitarbeiterstimmen schließen lassen. Weiter unten schaun mer mal, ob dem wirklich so ist). Und auch werden die gesuchten Zielgruppen angesprochen – zumindest in Bezug auf das Qualifikationsniveau – also ob Absolvent, Berufserfahrener oder Student (bilden die nicht aus? Na, geschenkt.). Ab jetzt schlüpfe ich mal wieder in die Rolle des Inspektor Clouseau (Sie wissen schon, der mit den vielen Verkleidungen) und zwar in die Rolle eines Absolventen, der auf welchem Weg auch immer auf die Website aufmerksam wurde und nun mehr wissen möchte, was ihn in dem Unternehmen erwartet:

Startseite Karriere-Website - Kerkhoff Consulting - jede Menge Mitarbeiter - Zielgruppenführung

Schnell wird mir deutlich, dass nun mein “Leidensweg” als Bewerber beginnt. Der (meinetwegen auch die) URL, die in der Pressemeldung kommuniziert wird, lautet kerkhoff-team.de. Also ist die gewissermaßen die Startseite, genauer: die Homepage (zur Erläuterung: Unter einer Homepage versteht man die Startseite einer Website, eine Website wiederum ist die Menge aller (Web-)seiten, eine (Web-)seite ist – nun raten Sie mal). Etwas irritiert bin ich schon, wenn ich dann zum einen den Link “Home” oben links in der Navigation und zum anderen den Hinweis “Zur Startseite” sehe. Nanu, also bin ich doch nicht auf der Startseite? Merkwürdig. Aber egal. Ich erkunde mal das, was ich als Startseite empfinde.

Zunächst einmal bin ich begeistert, dass mich so viel freundliche (hoffentlich bald!) Kollegen anstrahlen. Natürlich will ich mehr über meine Kollegen in spe wissen, also klicke ich neugierig das erste Mitarbeiterbild an. Bei Mouseover sehe ich zwar den Namen meines künftigen Partners, aber mehr auch nicht. Ich kann klicken, bis ich schwarz werde, mehr passiert einfach nicht. Hin und wieder wird mir noch die Funktion des ein oder anderen Kerkhoff-Mitarbeiters angezeigt, wenn ich mit der Maus drüber gehe, das war’s dann aber schon. Hier zeigen sich bereits erste Frustrationserscheinungen beim Bewerber, glauben Sie mir.

Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich bin Absolvent, also klicke ich einfach mal da, dort werde ich schon die Informationen finden, die ich suche. Nun ja. Die erste Enttäuschung habe ich gerade verdaut, da kommt die nächste. Dann alles, was ich finde ist folgendes:

Wir bieten Ihnen herausfordernde und abwechslungsreiche Aufgaben, ein umsetzungsorientiertes Arbeitsumfeld und passgenaue persönliche und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Sie erwarten Projektteams bestehend aus jungen, sehr gut ausgebildeten Kollegen und erfahrenen Beratern, die Spaß daran haben, gemeinsam innovative und erfolgversprechende Lösungen für unsere Kunden zu generieren. Was Sie mitbringen müssen? Sie haben Ihr Studium erfolgreich beendet und können erste Schnittstellen mit dem Bereich Einkauf und/ oder Supply Chain Management aufweisen. Darüber hinaus zeichnen Sie sich durch Begeisterungsfähigkeit, Teamspirit, soziale Kompetenz und einer gewisse Gelassenheit sowie den nötigen Humor aus.
Quelle: kerkhoff consulting

Karriere bei Kerkhoff Consulting - Videos werden auf mobilen Engeräten dank Flash nicht angezeigtViel und aussagekräftig ist das nicht. Nähmen wir mal an, ich hätte die Website mit einem mobilen Endgerät aufgerufen, würde ich wohl auch nicht mehr erfahren (leider hat man beim Erstellen der Website nicht berücksichtigt, diese fürs mobile Web zu optimieren – nein, das ist nicht ganz richtig, responsiv ist die Seite. Aber das Video, was die O-Töne einiger potenzieller Kollegen sowie der Personalleitung und Geschäftsführung wiedergibt, lässt sich dank Flash eben nicht aufrufen).

Ruft man die Website über ein stationäres Endgerät auf, so bekommt man ein nettes Flash-Filmchen zu sehen, wo sich Absolventen meinesgleichen über den Job als Berater und das Unternehmen auslassen. An sich recht nett und sympathisch gemacht, schade nur, dass man nicht erfährt, um wen es sich bei den beiden handelt und wer die charmante Blondine und der nette ältere Herr sind (nur wer sich die eigentliche Startseite, also die echte, anschaut und jedes Mitarbeiterbild per Mouseover erkundet, wird feststellen, dass es sich dabei um Mitarbeiter der Geschäftsführung handelt. Alle anderen werden sich das entweder denken oder aber auch nicht. Manko ebenfalls: Leider lässt sich nicht erkennen, wie lang das Video ist – auch ein Vorspulen, pausieren oder stoppen ist nicht möglich.

Schade, hier wird wirklich wertvolles Potenzial verschenkt.

Hm, ich sehe gerade, dass ich jetzt schon wieder 1573 Wörter verbraten habe, ohne auch nur ein Wort über die Karstadt Karriere-Website verloren zu haben. Okay, bevor ich darauf zu sprechen komme, hier noch ein paar restliche Anmerkungen zur Kerkhoff-Seite.

Grundsätzlich irritierend ist auch die Parallelnavigation im Header, denn hier befinden sich Vor- und Zurück-Buttons, die jeweils das nächste Themengebiet bzw. die nächste Navigationsebene anzeigen. Klickt man in der Absolventen-Ebene dann im Header auf Berufserfahrene, wird zwar das entsprechende Video angezeigt, aber nicht auf die folgende Ebene weitergeleitet. Diese Irritation setzt sich im Übrigen auf jeder Seite fort.

Ich kann hier wirklich nicht jeden einzelnen Punkt aufführen (auf Wunsch erstelle ich demjenigen, der daran interessiert ist, gerne eine detaillierte Analyse), nun also abschließend noch ein ganz wesentlicher Punkt. Wenn nicht sogar der wesentlichste. Und der ist was auf einer Karriere-Website? Richtig, das sind die Stellenangebote. Synonym auch Jobs genannt.

Den Punkt finde ich zwar in der Hauptnavigation, aber hier werden unter der Bezeichnung “Jobs” Stellenangebote und die Zielgruppen subsumiert. Das ist leider wenig konsistent. Noch einmal schnell in die Absolventen-Seite geklickt, dort finde ich in der rechten Box die passenden Stellenangebote. Klicke ich eins an, so öffnet sich zwar direkt das Stellenangebot:

Jobs bei Kerkhoff Consulting - eine Bewerbung unmittelbar aus dem Stellenangebot ist nicht möglich

Was aber fatal, wenn nicht gar grob fahrlässig ist: eine unmittelbare Bewerbung aus der Anzeige ist schlichtweg nicht möglich. Hier kann man nur mit dem Kopf schütteln. Auch der Klick auf den “Zurück”-Button hilft nicht (ich erinnere mich nämlich, dass auf der vorherigen Seite die E-Mail-Adresse für die Bewerbung platziert war), denn der führt mich komplett ins Navigations-Nirvana. Was ich ebenso schmerzlich vermisse: Ein direkter Ansprechpartner, an den ich mich in Bezug auf die Stelle wenden oder an den ich meine Bewerbung senden kann. Da hilft es auch wenig, dass ich unter dem Punkt Bewerbung und dem Slogan “Ratzifatzi” (sorry, WTF?) eine animierte Grafik finde, die den Bewerbungsprozess darstellt. Schade, schade…

Als abschließendes Fazit sei es noch einmal gesagt: Entscheidend ist es, dass der Bewerber die Informationen findet. Das heißt, ich muss ihn nach seinen Bedürfnissen durch die Seite navigieren und ihm Halt und Orientierung geben. Es nützt herzlich wenig, noch so viele Videos zu produzieren und Stimmen der Mitarbeiter einzufangen (apropos Stimmen: Unter dem Menüpunkt “Stimmen” finden Sie nicht etwa Mitarbeiterstimmen, sondern Pressemeldungen und Referenzen), wenn ich als Bewerber keine klare Nutzerführung an die Hand bekomme (dazu gehört auch, dass ich als User klar erkennen kann, welche Inhalte sich hinter einem Link verbergen und ich Links der Hauptnavigation anklicken kann) und die Seite nicht klar strukturiert ist. Und noch etwas: Google kann zwar mittlerweile wirklich eine ganze Menge. Was es aber nicht kann: Inhalte von Videos und Bildern interpretieren. Insofern sollten wenigstens die wesentlichen Inhalte auch als Text präsentiert werden. Das erhöht definitiv die Auffindbarkeit, glauben Sie mir!

Wirklich schade, denn die Seite hätte viel Potenzial. Natürlich ist diese Website kein Einzelfall, ein weiteres prominentes Beispiel, wie man es auch nicht machen sollte, zeigt sehr schön Karstadt.

Bei Karstadt Karriere verschwinden ganze Zielgruppen

Auch hier gibt es eine wenig konsistente Navigation. Hätten Sie bspw. gewusst, dass das “Arbeiten bei Karstadt” oben links in der Ecke einen Link darstellt? Aber es kommt noch viel besser.

Karstadt Karriere-Website - nicht klar erkennbare Navigation auf der Startseite

Bei Mouseover bspw. bei Studenten verschwinden auf einmal ganze Zielgruppen aus dem Sichtbereich.

Suchspiel auf Karstadt Karriere - wo ist die restliche Zielgruppennavigation geblieben?

Das führt sogar soweit, dass ganze Zielgruppen wie vom Erdboden verschluckt werden…

Karstadt Karriere - das geht soweit, dass ganze Zielgruppen verschwinden...

Sollte man sich über weitere Bereiche informieren wollen, so ist dies nur durch das Neuladen der Seite möglich. Ein absolutes No go und wenig ausgereift, da müssen Sie mir schon zustimmen! Überhaupt ist die Navigation auf der Website letztlich nur über einen Layer möglich, eine konstante sichtbare Navigation auf der linken Seite ist leider ebenfalls Fehlanzeige (ganz zu schweigen davon, dass sich die Website auch mobil nicht vernünftig aufrufen lässt).

Karstadt Karriere - mobile Ansicht

Auch eine Webschrift in Arial Narrow ist aufgrund schlechter Lesbarkeit auf Websites eher abzulehnen, vor allem, wenn sie nur 12 Pt beträgt. Hier sollte man entweder auf Standardwebschriften zurückgreifen oder aber die Schriftgröße auf mindestens 15 Pt anheben. Oder aber eine Lupe mitliefern ;-)

Schriftarten im Vergleich - Verdana, Arial Narrow, Arial - alle 12 Pt - Schrift fällt auf Karstadt Karriere viel zu gering aus

Und eine Jobsuche, die keine Präsentation der Jobergebnisse in Echtzeit ermöglicht und damit im Zweifelsfall nur zu Frustrationserlebnissen beim Bewerber führt, sollte im Zeitalter von AJAX und Instant Search eigentlich ebenfalls Schnee von gestern sein.

Solche wie bei Karstadt Karriere zu Frustration beim Bewerber führenden Jobsuchmasken sollten im Zeitalter von AJAX passé sein

Wie das besser geht, zeigt ja bspw. die Stellenbörse der Deutschen Bank. Informationen gibt es auf der Website zwar jede Menge – abhängig von der jeweiligen Zielgruppe bzw. vom Thema. Aber aufgrund der Miniaturschrift wird das Lesen zur Qual.

Nett sind noch die Videos, nur leider passen die gar nicht so recht zu dem, was man gerade angeklickt hat. So kommt bei Klick auf das Video von Michael S. (zumindest würde ich das dahinter vermuten), ein Zusammenschnitt verschiedener Mitarbeiter-O-Töne.

Auch diese Website offenbart noch jede Menge Optimierungspotenzial. Auch hier kann ich nur wiederholen, dass es nicht um interaktive Spielereien geht, sondern dass der Nutzer im Mittelpunkt stehen sollte. Und diesem sollte man es möglichst einfach machen, die für ihn wichtigen Informationen zu erschließen.

Anders ausgedrückt: Eine Karriere-Website mit technischen Spielereien und sonstigem Schnickschnack zu überladen, geht komplett am Nutzer vorbei und erschwert diesem unnötig den Überblick und die Orientierung.

Eine klar strukturierte Navigation und eine gute Lesbarkeit der Texte (auch die Länge sollte berücksichtigt werden – ha! Das sagt der richtige, nehme man doch nur mal die Textwüste hier als Negativbeispiel :-)) gehören auf jeden Fall dazu. Anstatt auf die Integration des Facebook Open Graph sollte man also bspw. Teaser einsetzen, die dem User Orientierung bieten.

Auf einen Blick, mit einem Klick heißt die Devise!

Im Übrigen leidet unter mangelnder Nutzerorientierung nicht nur der Bewerber, sondern letztendlich leiden vor allem Sie. Denn nicht vergessen, der nächste Arbeitgeber lauert nur einen Mausklick entfernt. Und wenn der sein Handwerk versteht, dann sind Sie rubbeldikatz Ihre Bewerber los. Denken Sie mal drüber nach!

Kommentare (1)

Personalmarketing mit interaktiven Stellenanzeigen

[...] Und so geht das Ganze Spielchen dann munter weiter. Ein Kärtchen für “Ihre Vorteile bei AREVA”, eins für “AREVA als Arbeitgeber”, eins für “Menschen bei AREVA” usw. usw. Manchmal weiß man auch gar nicht, ob man eine Kachel anklicken kann oder nicht. Hier also mal wieder ein schönes Beispiel für “Stimmt die Usability nicht, leidet der Bewerber“. [...]
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