03. Juli 2010
Karriere-Fanpages auf Facebook: Authentizität ist das Stichwort!
Lesezeit: 4 Min. PersonalmarketingSocial Media
Bevor ich mich nun in die nächsten Artikel stürze, erst einmal ein herzliches Dankeschön an alle meine Leser und das durchweg positive Feedback für mein Blog und Karriere-Fanpages auf Facebook! Und da sind wir auch schon beim Stichwort: seit meiner Studie Anfang April sind so einige Fanpages dazu gekommen (die jeweils aktuelle Übersicht mit direkter Verlinkung sowie aktuelle Neuigkeiten gibt’s direkt auf der passenden Fanpage). Waren es zum Zeitpunkt der Studie noch 23 Fanpages von deutschen Arbeitgebern, die eine Fanpage zu Personalmarketingzwecken und im Rahmen einer Employer Branding Strategie einsetzen, sind es mittlerweile schon 42 (letzter Zugang BMW, und die Zahl wird weiter wachsen). Während einige Unternehmen mit einem klaren Konzept und mit Unterstützung externer Agenturen an den Start gehen, entstehen einige Fanpages scheinbar im stillen Kämmerlein in Heimarbeit. Was nicht unbedingt von Nachteil sein muss. Allerdings sollte man es aber auch nicht dem Zufall überlassen, gewisse Vorüberlegungen sollte man schon anstellen und nicht wie in gezeigtem Beispiel agieren:
Bezüglich des Vorgehens beim Aufsetzen einer Karriere-Fanpage dürfen Sie mich übrigens vertrauensvoll kontaktieren, ich helfe gerne bei der Konzeption und berate Sie bezüglich einer möglichen “Strategie”! Aber konzentrieren wir uns aufs Wesentliche:
Wie wird eine Karriere-Fanpage eigentlich genutzt? Was ist das wichtigste für die User und wie setzen sich die Fans eigentlich zusammen? Sind es tatsächlich potenzielle Bewerber, sind es die Mitarbeiter oder wer wird noch Fan einer Karriere-Fanpage? Das sind Fragen, die ich mir nicht nur seit einiger Zeit stelle, sondern einfach direkt an die Fans solcher Karriere-Fanpages weitergegeben habe. Zur Umfrage habe ich in erster Linie an der Quelle selbst, also auf den Karriere-Fanpages, aber auch Twitter, auf Xing und hier im Blog aufgefordert. Folgende Aspekte wurden abgefragt:
Möchte der Fan
- authentische Informationen über, bzw. Einblicke (via Foto, Video, Text) in das Unternehmen bekommen?
- Informationen über Einstiegsmöglichkeiten im Unternehmen?
- nach aktuellen Jobangeboten suchen?
- über aktuelle (Recruiting-)Veranstaltungen informiert werden?
- als potenzieller Kandidat mit dem Unternehmen direkten Kontakt aufnehmen/sich direkt austauschen können (via Pinnwand etc.)?
- auf weiterführende Informationen hingewiesen werden (ext. Website, z. B. Karrierewebsite des Unternehmens)?
- Informationen zu den gesuchten Zielgruppen bekommen?
- sich mit seinen Kollegen auf der Fanpage austauschen?
Natürlich bestand auch die Möglichkeit, weitere Gründe zu nennen, wie man eine Fanpage nutzt. Letztendlich spiegeln die Ergebnisse dort aber nur das wider, was als mögliche Antwort ohnehin schon vorgegeben war. Insgesamt haben 230 Personen ein Feedback gegeben, wovon zwei Wertungen ungültig waren. Mehrfachantworten im ersten Teil (Nutzung der Fanpage) waren möglich, eine doppelte Teilnahme vom selben Computer (weitestgehend) ausgeschlossen.
Wirklich überraschend ist das Umfrageergebnis nicht, bestärkt mich aber darin, dass ich mit dem von mir angesetzten Untersuchungsschema für meine Studie richtig liege. An erster Stelle liegt, wen wundert’s, mit 68 % der Stimmen die Authentizität der Informationen, an zweiter Stelle werden mit 59 % Informationen zu Einstiegsmöglichkeiten im Unternehmen gefordert, und an dritter Stelle stehen mit 55 % Informationen zu aktuellen Jobangeboten. Hier im folgenden die Ergebnisse der Umfrage:
Stellt sich nun noch die Frage, wie sich denn eigentlich die Fangemeinde zusammensetzt. Nun, es sind tatsächlich zum Großteil potenzielle Mitarbeiter/Bewerber (46 %), und wenn man die 14 % der “einfach nur am Unternehmen interessierten” dazu nimmt, die überwiegend Informationen zu Einstiegsmöglichkeiten und aktuelle Jobangebote suchen, liegen wir hier sogar bei 60 %. Die Mitarbeiter selber machen immerhin 28 % der Fans aus, mehr als 80 % davon nutzen die Karriere-Fanpage auch zum direkten Austausch mit ihren Kollegen. Hier die genauen Zahlen:
Ich denke, auch wenn die Untersuchung keinen Anspruch auf Repräsentativität erhebt, so zeigt sie doch zumindest eins: Eine Karriere-Fanpage wird als Medium der Informationsbereitstellung und der Kontaktaufnahme bereits voll angenommen (aber keine Angst, die Karriere-Website wird sie nicht ersetzen. Vielmehr gilt es, diese sinnvoll mit Maßnahmen in Social Media zu verknüpfen. Aber das ist ein anderes Thema). Fans wollen weitere Informationen über das Unternehmen, authentische Einblicke in den Backstage-Bereich (wie ein Unternehmen unlängst einen Bereich auf seiner Karriere-Website nannte), Informationen über den Einstieg, eine aktuelle Jobsuche und auch den direkten Kontakt zu den Menschen, die hinter dem Unternehmen stehen. Und das muss nicht zwingend direkt auf der Wall geschehen. Warum soll man sich als Fan nicht direkt mit jemandem aus dem Unternehmen “befreunden” und sich “hinter den Kulissen” mit diesem über das Unternehmen austauschen? Übrigens wie ich finde, ein ganz interessanter Aspekt der Fanpage und ganz im Sinne des Facebook-Gedankens „Das Ziel von Facebook ist es, […] die Welt zu vernetzen. Millionen von Menschen verwenden Facebook jeden Tag, um mit ihren Freunden in Verbindung zu bleiben […] und mehr über die Personen zu erfahren, die sie treffen.“
Sollte also künftig bei der Konzeption und auch der “Betreuung” der Karriere-Fanpage mehr auf die Wünsche der Fans eingegangen werden, wäre dies ein weiterer Baustein für den Erfolg einer guten Karriere-Fanpage. Ich freue mich, wie immer, auf Kommentare und Anregungen! Auch, wenn Deutschland jetzt im WM-Fieber steckt und keiner mehr klar denken kann. :-) Vielen Dank!
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Jo Diercks